Der letzte Countdown

Im zweiten Teil der Schattenserie werden wir uns mit zwei Themen beschäftigen, die auf den ersten Blick gar nicht so sehr prophetisch erscheinen. Aber, wie wir bald sehen werden, ist das nur auf den ersten Blick so.

Ein Thema, das uns schwer zu denken geben wird, ist ein Problem, das diesmal nicht nur den Adventismus, sondern die gesamte Christenheit betrifft und einen scheinbaren Widerspruch in den Evangelien berührt, der das Passahfest betrifft, der meines Erachtens aufgeklärt werden muss, bevor wir mit einem auf Typen und Antitypen beruhenden Festtagsstudium fortfahren können. Nur ein genaues Verständnis, auf welche Weise und in welchem Masse sich die Frühlingsfeste bei Jesu erstem Kommen erfüllt haben, wird uns Aufschlüsse darüber geben können, wie wir die noch zukünftige Erfüllung der Herbstfeste verstehen sollen. Die Herbstfeste müssen sich genauso wie die Frühlingsfeste erfüllen, wenn unser Herr wiederkommt. Das hat Ellen G. White folgendermaßen ausgedrückt:

Diese Vorbilder [Typen] erfüllten sich nicht nur hinsichtlich des Ereignisses, sondern auch hinsichtlich der Zeit. Am vierzehnten Tag des ersten jüdischen Monats, dem gleichen Tag und Monat, an dem fünfzehn Jahrhunderte lang das Passahlamm geschlachtet worden war, setzte Christus, nachdem er das Passahlamm mit seinen Jüngern genommen hatte, jene Feier ein, die an seinen eigenen Tod als „Gottes Lamm, welches der Welt Sühne trägt“, (Johannes 1,29) erinnern sollte. In derselben Nacht wurde er von gottlosen Händen ergriffen, um gekreuzigt und getötet zu werden. Und als Gegenbild der Webegarbe wurde unser Heiland am dritten Tag von den Toten auferweckt, „der Erstling … unter denen, die da schlafen“; ein Beispiel aller auferstehenden Gerechten, deren „nichtiger Leib“ verklärt werden soll, „daß er ähnlich werde seinem verklärten Leibe“. 1. Korinther 15,20; Philipper 3,21. Auf gleiche Weise müssen die auf die Wiederkunft bezüglichen Vorbilder zu der im Schattendienst angedeuteten Zeit in Erfüllung gehen. {Der große Kampf, S. 402}

Das moderne Prophetiestudium beruht immer auf einem Erkennen der historischen Erfüllung einer Prophezeiung, denn die Geschichte wiederholt sich. Verstehen wir die Geschichte exakt, dann haben wir den wichtigsten Schritt für das Verständnis der Zukunft getan, denn wir können Rückschlüsse aus bereits erfüllten Typen mit ihren Antitypen ziehen.

Innerhalb des zweiten Themas dieses zweiten Teils der Schattenserie werden wir versuchen, eine Analyse der Festtagsopfer auf nie dagewesene Weise durchzuführen, was ihre Anzahl und typisierte Bedeutung betrifft. Bisher verstehen wir nur, dass alle Opfer auf Jesus hindeuteten. Das mag zwar unumstößlich richtig sein, aber es wurde noch nie untersucht (zumindest nicht erfolgreich), welche Bedeutung die zeremoniell fest vorgeschriebenen Zahlen von Stieren, Lämmern, Widdern und die vielen wiederum von ihrer Anzahl abhängigen Speiseopfer haben. Wir kennen die einzelnen Bedeutungen der Typen der Opfergaben selbst, aber nicht die Bedeutung ihrer Anzahl. Es wird wieder neues Licht für die fleißigen Leser dieser sehr tief gehenden Studien geben, das für die 144.000 eine ganz spezielle Segnung bereithält.

Deshalb müssen wir uns zuerst wieder gedanklich in die Vergangenheit des so entscheidenden Jahres 31 n. Chr. begeben und genau lesen, was uns die Evangelien über Jesus und Seine Erfüllung insbesondere der Frühlingsfeste als prophetischen Typus für Seinen Kreuzestod und Seine Auferstehung erzählen.

Zurück zum Passahfest

Diesmal geht die Zeitreise sogar noch weiter zurück, wir müssen ganze 3.500 Jahre in die Vergangenheit vorstoßen, um die Wurzeln des Passahfestes ausfindig zu machen. Wie wir wissen, geht das Passahfest auf die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei zurück, auf die Nacht, in der die 10te Plage in Form des Todesengels kam und die Erstgeborenen der Ägypter schlug. Nur die Israeliten, die den von Gott speziell angeordneten Ritus des Schlachtens des Passahlammes und des Bestreichens ihrer Türpfosten mit dem Blut des Lammes am Abend zuvor eingehalten hatten, wurden von der Plage verschont.

Diese Geschehnisse und Anordnungen sind im Kapitel 12 des 2. Buches Mose beschrieben. Gehen wir nun einige Verse durch, um zu verstehen, wie diese Anordnungen in die verschiedenen Festtage der Frühlingsfeste münden, damit wir schließlich eine Übersicht der Feste mit ihrem jeweiligen Typus und Antitypus erhalten. Ihr werdet sehen, dass einiges bei weitem noch nicht ganz so klar verstanden ist, wie wir das allgemein glauben. Deshalb müssen wir systematisch vorgehen.

Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron in Ägyptenland: (2. Mose 12,1)

Die Wichtigkeit dieser Anordnungen sehen wir dadurch, dass hier Jehova direkt zu Moses spricht:

Dieser Monat soll bei euch der erste Monat sein, und von ihm sollt ihr die Monates des Jahres anheben. (2. Mose 12,2)

Das Wort für Monat war „Hodesh“ - wie wir bereits im ersten Teil erfahren haben - und dies bedeutet „Neumond“ also erste wachsende Sichel. Damit legte Gott den Jahresbeginn und den ersten Monat „Nissan“ fest. Alle anderen Monate des Jahres waren davon abhängig und damit auch die Ermittlung der Herbstfeste im siebten Monat. Im Grunde genommen haben wir den gesamten ersten Teil der Schattenserie nur über das richtige Verständnis dieses einen kleinen Wortes „Hodesh“ nachgedacht und wie dieser Jahresanfang zu bestimmen gewesen ist. So exakt müssen wir vorgehen. Das erinnert mich an die Bibelstudienmethode von Miller, der nur dann einen Vers weiterging, wenn er den vorigen glaubte, ganz verstanden zu haben.

Hier muss ich auch noch einen Hinweis anbringen, dass der originale Ausdruck für den ersten Monat, der in der Bibel verwendet wird, nicht etwa „Nissan“ ist. Ursprünglich wurde der erste Monat von Gott als der Monat „Abib“ in den Büchern Mose bezeichnet (2. Mos 13,4; 2. Mos 23,15; 2. Mos 34,18; 5. Mos 16,1). Abib bedeutet „Reife“ und damit ist schon angedeutet, dass die Bestimmung des ersten jüdischen Monats von der Reifezeit des Erstgetreides, der Gerste, abhängen sollte, weil das schon der Monatsname ausdrückt.

Das letzte Wort, ob ein Jahr beginnt oder nicht, hatte damit Gott, der alles reifen lässt und nicht einfach nur die Sonne mit der Frühlingstagundnachtgleiche. Die Religion der Ägypter hing allein von der Sonne ab und Gott erklärte Moses schon hier einen eklatanten Unterschied. Das Volk Gottes sollte von seinem Gott und nicht von der Sonne abhängig sein und das bereits bei der Bestimmung ihrer Jahresanfänge.

Der Begriff „Nissan“ für den ersten Monat wird erst durch Nehemia bzw. Ester nach der Gefangenschaft in Babylon verwendet und wurde auch von dort übernommen. Schade, dass wir statt vom „Abib“ heute fast ausschließlich vom „Nissan“ sprechen, denn damit bedienen wir uns babylonischer Nomenklatur und nicht etwa jüdischer. Und so fallen wir auch schnell in die Falle, der Mondanbeter, die es nicht wahrhaben wollen, dass die Gerstenprobe ein fester Bestandteil der Schattendienste des Heiligtumsdienstes der Juden war. Ich muss aber leider ebenfalls diese Nomenklatur beibehalten, weil alle Literatur es so verwendet, um keine Verwirrung zu stiften. Aber wir dürfen nie vergessen, dass die Durchführung der Gerstenprobe bereits im Monatsnamen biblisch nachweisbar ist!

Gehen wir also die Anordnungen und Typen für die Frühlingsfeste einmal schrittweise durch:

Ein „gern“ vergessener Typus

Sagt der ganzen Gemeinde Israel und sprecht: Am zehnten Tage dieses Monats nehme ein jeglicher ein Lamm, wo ein Hausvater ist, je ein Lamm zu einem Haus. (2. Mose 12,3)

Hier finden wir zum ersten Mal eine Anweisung, die einen Typus für Christus darstellt. Natürlich wissen wir, dass das Lamm Jesus symbolisiert. Aber das Lamm wurde bereits am 10. Tage des ersten Monats beiseite genommen und gewissermaßen von seiner Herde getrennt.

Wann wurde es dann geschlachtet? Lesen wir weiter...

Wo ihrer aber in einem Hause zu einem Lamm zu wenig sind, so nehme er's und sein nächster Nachbar an seinem Hause, bis ihrer so viel wird, daß sie das Lamm aufessen können. Ihr sollt aber ein solches Lamm nehmen, daran kein Fehl ist, ein Männlein und ein Jahr alt; von den Schafen und Ziegen sollt ihr's nehmen und sollt's behalten bis auf den vierzehnten Tag des Monats. Und ein jegliches Häuflein im ganzen Israel soll's schlachten gegen Abend. (2. Mose 12,4-6)

Das Lamm (ob Schaf- oder Ziegenlamm) wurde von seiner Herde getrennt aufgehoben und erst am Abend des 14. Tages des ersten Monats geschlachtet. Natürlich verstehen wir, dass kein Fehl daran sein sollte, denn Jesus als Antitypus hatte kein Fehl (keine Sünde) und war ein männliches Wesen und konnte nur durch ein Böcklein repräsentiert werden.

Ich bin ja erst in der Mitte meines Lebens Bauer geworden, aber es stimmt schon, dass man auf dem Land einfach Gott näher ist als in der Stadt. Vieles in der Bibel wird einem erst klar, wenn man Kontakt zur Natur und auch den Tieren hat. Wir müssen sehr oft ein Kälbchen von seiner Mutter entfernen, entweder, weil die Mutter krank ist oder das Kälbchen entwöhnt werden muss. Es ist auch nicht ratsam, ein Kälbchen bei der Mutter über Nacht zu lassen, wenn sie am Morgen gemolken werden soll, weil es sonst vor uns die Mutterkuh „leer“ melkt. Auch passiert es häufig, dass ein Kälbchen mal auf unseren sehr wilden Weiden zurückbleibt, weil es sich ein wenig verlaufen hat und am Abend, wenn dann die Herde in den Stall marschiert, fehlt es. Was dann immer passiert, kann man sich nur vorstellen, wenn man das eben hautnah miterlebt hat. Die Kälbchen fangen regelrecht zu weinen an. Sie schreien und weinen die ganze Nacht und erst ganz langsam, wenn sie sich an diese Prozesse gewöhnt haben, wird das Gemuhe und Geweine weniger, bis es ganz aufhört. Wir suchen oft stundenlang im Dickicht in totaler Finsternis nach einem Kälbchen. Dieses Absondern eines Kälbchens schon 4 Tage vor seiner „Hinrichtung“ verursacht dem Tierchen erheblichen Kummer und das Ende ist deshalb noch umso trauriger. Warum wurde dies so gehandhabt? Was geschah, um dieses grausame Absondern eines Jungtieres von seiner geliebten Herde zu erfüllen und wie spiegelte sich dies in der Leidenswoche unseres Heilands wider?

Ellen G. White gibt uns mal wieder die Lösung... auf die wir natürlich mit intensivem Bibelstudium auch selbst kommen können. Als sie im Kapitel 63 in Das Leben Jesu den glorreichen Einzug unseres Herrn in Jerusalem beschreibt, können wir folgende hoch wichtigen Worte auf Seite 564 lesen:

Nie zuvor hatte Jesus solche Kundgebungen erlaubt. Er sah die Folgen auch jetzt klar voraus; sie würden ihn ans Kreuz bringen. Doch es war seine Absicht, sich öffentlich als Erlöser zu zeigen. Er wollte die Aufmerksamkeit der Menschen auf das Opfer lenken, das seine Aufgabe gegenüber der gefallenen Welt krönen sollte. Während das Volk sich in Jerusalem zusammenfand, um das Passahfest zu feiern, weihte er, das wahre Passahlamm, sich freiwillig als Opfergabe. Es wird für seine Gemeinde zu allen Zeiten nötig sein, über seinen Opfertod für die Sünden der Welt gründlich nachzudenken. Alles damit verbundene Geschehen sollte über jeden Zweifel erhaben sein. Es war erforderlich, daß die Augen des ganzen Volkes auf Jesus blickten; die Ereignisse, die seinem großen Opfer vorausgingen, mußten so sein, daß sie die Aufmerksamkeit auf das Opfer selbst lenkten. Nach einer solchen Demonstration, wie sie Jesu Einzug in Jerusalem begleitete, würden aller Augen den schnellen Ablauf der Schlußereignisse verfolgen.

Die in Rot gehaltenen Worte möchte ich in einer wortgetreueren Übersetzung des englischen Originaltextes wiedergeben, da die obige deutsche Übersetzung mal wieder nicht den kompletten Sinngehalt trifft. Der Originaltext lautet:

..., He, the antitypical Lamb, by a voluntary act set Himself apart as an oblation.

Die wortgetreue Übersetzung lautet:

... separierte Er, das antitypische Lamm, sich selbst durch einen freiwilligen Akt als eine Opfergabe.

Dieses weinende von seiner Mutter und seiner Herde separierte Lämmchen, repräsentiert Jesus, der sich selbst von Seinem Volk als Opfer absonderte. Was uns vorher als Tierquälerei anmutete, ist in Wahrheit ein Bild für unseren Herrn, der für uns gelitten hat. Sein Leiden und Seine Tränen begannen bereits an dem Tag, als Er anscheinend triumphal in Jerusalem einzog. Aber anstatt zu jubeln, vergoss Er all Seine Tränen für dieses Volk, das Seinen Retter ermorden sollte. Ein wunderschönes Bild und wenn die Juden die Typen in ihren Festtagen besser studiert hätten, dann hätten sie verstanden, warum bereits vier Tage vor dem Schlachten, in ihren Häusern ein kleines Lämmchen bitterlich um seine Herde weinte. Hoffentlich geschieht uns das nicht auch, denn die Herbstfeste sind Typen, die noch nicht erfüllt wurden und sie sind für unser Studium gedacht.

Im unserem Bibelkommentar gibt es zu 2. Mose 12,3 keinerlei Anmerkung welcher Typus oder Antitypus hier gemeint sein sollte. Es wird nur stoisch darauf hingewiesen, dass die Vorbereitungen des Passahfestes bereits vier Tage vorher beginnen sollten.

Mit gutem Grund vermeiden unsere gelehrten Adventisten darüber viele Worte zu verlieren. Denn wir haben mal wieder ein Problem. Und schon wieder mit Ellen G. White, die anscheinend nicht mit Tagen rechnen kann.

Denken wir einmal nach. Wir wissen ja jetzt aus dem ersten Teil, dass Jesus wirklich am 25. Mai 31 n. Chr. an einem Freitag starb und dies war natürlich der 14. Nissan, weil das Passahfest immer auf den 14. Tag des ersten Monat fallen muss. Rechnen wir zurück. Wenn der Freitag der 14. war, dann war der Donnerstag der 13., der Mittwoch der 12., der Dienstag der 11. und der 10. Nissan fiel also folgerichtig auf den Montag der Kreuzigungswoche, den 21. Mai 31 n. Chr.

Wie bitte? Montag? Aber der Einzug in Jerusalem war doch am ersten Tag der Woche, am Sonntag! Ja, das bestätigt auch Ellen G. White am Anfang des gleichen Kapitels im Leben Jesu (S. 564) im dritten Absatz:

Am ersten Tag der Woche hielt Christus seinen Einzug in die Stadt.

Nein, nicht schon wieder! Zuerst sagt Ellen G. White, dass Jesus am Sonntag in Jerusalem einzog und dann sagt sie aber gleichzeitig, dass Er der Antitypus für das Separieren des Passahlammes von der Herde am 10. Tage des Monats aus 2. Mose 12,3 war. Aber dieser 10. Tag war ein Montag!

Versteht ihr, Geschwister, warum unsere Gelehrten schweigen und wir so etwas nie in Predigten oder Studien zu hören bekommen? Seht ihr aber auch, wie wir selbst solche Bücher von Ellen G. White lesen? Wir lesen sie, aber wir denken nicht darüber nach und prüfen die Dinge. Dabei sagt sie aber so klar und deutlich im vorigen Zitat:

Es wird für seine Gemeinde zu allen Zeiten nötig sein, über seinen Opfertod für die Sünden der Welt gründlich nachzudenken. Alles damit verbundene Geschehen sollte über jeden Zweifel erhaben sein. {Das Leben Jesu, 564}

Wir müssen alles so studieren, dass es keinerlei Zweifel oder Ungereimtheiten mehr gibt, besonders was die Geschehnisse der Erfüllung Jesu der Frühlingsfeste anbelangt, da sich dies alles um Seinen Opfertod für die Menschheit und unser zukünftiges ewiges Leben dreht.

Wir haben also einen offensichtlich schwerwiegenden Widerspruch in der Logik der Aussagen des Geistes der Weissagung gefunden. Aber wartet ab, das war jetzt erst mal Ellen G. White! Wenn wir nun über die Geschehnisse in den Leidenstagen Jesu nachdenken, wird sogar die Bibel unter Beschuss geraten. Und zwar unter so schweren Beschuss, dass die gesamte Christenheit damit Probleme hat. Ich möchte euch aber schon vorab sagen, dass die wahre Lösung des Problems der Unstimmigkeiten des Passahfestes mit den Evangelien und Handlungen Jesu, auch die Lösung für das Ellen G. White-Problem des 10. Tages darstellt.

Das Passahlamm

Das Passahlamm selbst ist natürlich der wichtigste Typus für Christus, der schon vom Apostel Paulus exakt so erkannt wurde:

Feget den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ja ungesäuert seid! Denn auch für uns ist ein Passahlamm geschlachtet worden: Christus. (1. Korinther 5,7)

Lest nun bitte einmal selbst den gesamten Bericht der Anweisungen aus 2. Mose 12, wie mit dem Passahlamm zu verfahren war. Es sollte „behalten“ (am Leben erhalten) werden, „bis auf den vierzehnten Tag des Monats. Und ein jegliches Häuflein im ganzen Israel soll's schlachten gegen Abend.“ (2. Mose 12,6)

Und sollt von seinem Blut nehmen und beide Pfosten der Tür und die obere Schwelle damit bestreichen an den Häusern, darin sie es essen. Und sollt also das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuertes Brot, und sollt es mit bitteren Kräutern essen. (2. Mose 12,7.8)

Christus ist unser Passahlamm und wer Ihn als seinen persönlichen Erlöser angenommen hat und damit im übertragenen Sinne, die Pfosten seiner Türe (seines Herzens) mit Seinem Blut bestrichen hat, an dem wird der Todesengel vorbeigehen und Er wird ewig leben.

An welchem Tag sollte also das Passahlamm geschlachtet werden? Lest den Text bitte genau! Vermutlich seid ihr der gleichen Meinung wie der Rest der Christenheit, am 14. Tage, denn 2. Mose 12,6 sagt, „dass es gegen Abend des 14. Tages geschlachtet werden soll.“ Da man weiß bzw. wusste, dass der jüdische Tagesbeginn bei Sonnenuntergang war, nimmt man mit Gewissheit an, dass das Passahlamm also am 15. Tage am Abend (bei Tagesanfang) gegessen wurde. Halten wir also fest: Die ganze Christenheit versteht, dass das Passahlamm am 14. Nissan nachmittags geschlachtet und am Abend darauf (am jüdischen 15. Nissan) gegessen wurde.

Ein weiterer Text, der diese Sicht offensichtlich bestätigt, ist:

Sie brachen auf von Raemses im ersten Monat, am fünfzehnten Tage des ersten Monats. Am anderen Tage nach dem Passah zogen die Kinder Israel aus mit erhobener Hand, vor den Augen aller Ägypter, als die Ägypter diejenigen begruben, welche Jahwe unter ihnen geschlagen hatte, alle Erstgeborenen; und Jahwe hatte an ihren Göttern Gericht geübt. (4. Mose 33,3.4)

Die ungesäuer­ten Brote

Ein weiterer Typus bzw. eine weitere Festtagsanordnung ist das sieben Tage dauernde Fest der ungesäuerten Brote. Dabei ist der erste Tag der ungesäuerten Brote, der Tag nach dem Passah, also der 15. Nissan ein zeremonieller Ruhetag (Sabbat) und auch der letzte Tag des Festes wurde zum zeremoniellen Sabbat erklärt. Ich werde die zeremoniellen Sabbate, mit Nummern versehen, damit ihr sehen könnt, wie viele es sind und auf welche Ereignisse sie sich beziehen. Die Nummern der zeremoniellen Sabbate wähle ich nach der Reihenfolge, in welcher sie im Festablauf auftauchen.

Und am fünfzehnten Tage dieses Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote dem Jahwe; sieben Tage sollt ihr Ungesäuertes essen. Am ersten Tage (1) soll euch eine heilige Versammlung sein, keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. Und ihr sollt Jahwe ein Feueropfer darbringen sieben Tage; am siebten Tage (2) ist eine heilige Versammlung, keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. (3. Mose 23,6-8)

Es sollte eine immerwährende Erinnerung an die ungesäuerten Brote sein, die die Israeliten aufgrund der Eile ihres Aufbruches aus Ägypten zubereiten mussten.

Sieben Tage sollt ihr Ungesäuertes essen; ja, am ersten Tage sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern wegtun; denn jeder, der Gesäuertes isset, von dem ersten Tage bis zu dem siebten Tage, selbige Seele soll ausgerottet werden aus Israel. Und am ersten Tage (1) soll euch eine heilige Versammlung und am siebten Tage (2) eine heilige Versammlung sein; keinerlei Arbeit soll an ihnen getan werden; nur was von jeder Seele gegessen wird, das allein soll von euch bereitet werden. Und so beobachtet das Fest der ungesäuerten Brote; denn an diesem selbigen Tage habe ich eure Heere aus dem Lande Ägypten herausgeführt. Und ihr sollt diesen Tag beobachten bei euren Geschlechtern als ewige Satzung. Im ersten Monat, am vierzehnten Tage des Monats, am Abend, sollt ihr Ungesäuertes essen bis zu dem einundzwanzigsten Tage des Monats, am Abend. Sieben Tage soll kein Sauerteig in euren Häusern gefunden werden; denn jeder, der Gesäuertes isset, selbige Seele soll aus der Gemeinde Israel ausgerottet werden, er sei Fremdling oder Eingeborener des Landes. Nichts Gesäuertes sollt ihr essen; in allen euren Wohnungen sollt ihr Ungesäuertes essen. (2. Mose 12,15-20)

Was Gott damit sagen wollte, ist, dass nicht einmal Zeit war, zu warten, bis der Teig durchsäuert gewesen wäre. Aber es geht auch um die Sünde, die durch den Sauerteig versinnbildlicht wird. Der Auszug aus Ägypten typisiert unseren Auszug aus unserem geistlichen Ägypten, wenn wir das Opfer Jesu annehmen. Er wird allen „Sauerteig“ aus unserem Leben verbannen. Das ist nicht nur die Sünde, sondern auch alle falschen Lehren der falschen Lehrer, die uns davon abhalten, unseren Herrn „in Wahrheit“ anzubeten:

Da verstanden sie, daß er nicht gesagt hatte, sich zu hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadducäer. (Matthäus 16,12)

Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. (Johannes 4,24)

Die Erstlings­garbe

Am Tag nach dem ersten zeremoniellen Sabbat (1), dem ersten Tag der ungesäuerten Brote, dem 15. Nissan, sollte eine spezielle Handlung vollführt werden:

Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommet, das ich euch gebe, und ihr seine Ernte erntet, so sollt ihr eine Garbe der Erstlinge eurer Ernte zu dem Priester bringen; und er soll die Garbe vor Jahwe weben zum Wohlgefallen für euch; am anderen Tage nach dem Sabbath (1) soll sie der Priester weben. Und ihr sollt an dem Tage, da ihr die Garbe webet, ein Lamm opfern, ohne Fehl, einjährig, zum Brandopfer dem Jahwe; (3. Mose 23,10-12)

Dies wäre also am 16. Nissan und typisiert die Auferstehung Jesu am ersten Tag der Woche. Er war der Erstling aus allen Auferstandenen:

Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen; denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn gleichwie in dem Adam alle sterben, also werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in seiner eigenen Ordnung: der Erstling, Christus; sodann die, welche des Christus sind bei seiner Ankunft; (1. Korinther 15,20-23)

Die Omer­sabbate und Pfingsten

Gerne vergessen und übersehen werden oft die sieben zeremoniellen Sabbate, die bis Pfingsten einzuhalten und exakten Zeitabständen von buchstäblichen sieben Tagen abzuzählen sind.

Und ihr sollt euch zählen vom anderen Tage nach dem Sabbath (1), von dem Tage, da ihr die Webe-Garbe gebracht habt: es sollen sieben volle Wochen sein. Bis zum anderen Tage nach dem siebten Sabbath (3, 4, 5, 6, 7, 8, 9) sollt ihr fünfzig Tage zählen; und ihr sollt Jahwe ein neues Speisopfer darbringen. (3. Mose 23,15.16)

Die karaitischen Juden bezeichnen diese Sabbate als die Omer-Sabbate. Im dritten Teil werden wir eine exakte Liste aller dieser vielen zeremoniellen Sabbate anfertigen und sie in ihrem zeitlichen Bezug setzen. Für diesen zweiten Teil des Schattenstudiums ist es nur wichtig, überhaupt zu verstehen, wie viele Typen und Festbestandteile es überhaupt gab.

An dem auf den letzten Omer-Sabbat folgenden Tag (7 × 7 + 1), dem 50ten Tag nach dem ersten Tag der ungesäuerten Brote war Pfingsten und auch dieses Fest wurde zu einem zeremoniellen Sabbat erklärt:

Und ihr sollt an diesem selbigen Tage einen Ruf ergehen lassen-eine heilige Versammlung (10) soll euch sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun: eine ewige Satzung in allen euren Wohnsitzen bei euren Geschlechtern. (3. Mose 23,21)

Es ist ganz eindeutig, dass das Pfingstfest der Typus für die Ausschüttung des Heiligen Geistes, den Frühregen, war und die Omer-Sabbate die Wartezeit bis dahin symbolisieren.

Nehmen wir das Passahfest und den Ritus des Webens der Erstlingsgarbe, die nicht extra zu zeremoniellen Sabbaten erklärt wurden, zusammen mit den zehn zeremoniellen Sabbaten der Frühlingsfeste, erhalten wir wieder die schon so oft aufgetauchte Zahl 12 des Bundes. Diesmal ist ganz eindeutig der Neue Bund, den Jesus mit Seinem Blute machen würde, durch diese Zahl repräsentiert.

Kommen wir nun zurück auf das angekündigte Problem. Wir verstehen also bereits, welche Feste die Frühlingsfeste ausmachten: Passah, sieben Tage ungesäuerte Brote, Webegarbe der Erstlingsfrucht, Omer-Sabbate und Pfingsten. Wir haben - zumindest glauben wir das - genau verstanden, wie diese typisierenden Feste, die auf den Auszug aus Ägypten zurückzuführen sind, sich im Antitypus, Christi Leiden, Seiner Auferstehung, der Wartezeit auf den Heiligen Geist und die Ausschüttung des Heiligen Geistes an Pfingsten exakt und zeitgetreu erfüllt haben. Dann dürfte es uns doch nicht schwerfallen, ein Diagramm von den wichtigsten Tagen des Jahres 31 n. Chr. zu erstellen, wo wir einmal die Geschehnisse um Jesu Tod, so wie sie die Bibel schildert, einzeichnen und zum zweiten den Ablauf des Passahfestes zum gleichen Zeitpunkt. Beides müsste dann in perfekter Harmonie sein, denn der Typus muss ja mit dem Antitypus übereinstimmen.

Wir müssen also wieder mal zurück zum Kreuz, zum 25. Mai 31 n. Chr...

Tag und Nacht und viel Verwirrung

Ich möchte euch nun mit einem Basisdiagramm vertraut machen, das wir so auch in unserem adventistischen Bibelkommentar finden. Ich habe das nachkonstruiert, damit ich es in verschiedene Sprachen übersetzen kann und euch in diesem Artikel ganz langsam auf die richtige Spur und das korrekte Verständnis der Abläufe der Ereignisse in den Leidenstagen unseres Herrn bringen kann.

Dabei müssen wir unter verschiedenen Kalendersystemen unterscheiden und wie in den verschiedenen Kulturen der Tagesanfang festgelegt wurde. Eines ist sicher, ein Tag besteht aus Nacht und Tag oder Tag und Nacht. Und schon haben wir einen Unterschied, der heute von vielen Gruppen zur Untermauerung der Mondsabbatlehre verwendet wird. Die Juden sahen den Tagesanfang am Abend, also bei Sonnenuntergang. So verstanden sie den Schöpfungsbericht in der Bibel für Jahrtausende und so verstanden wir es auch im Adventismus bisher, bevor Laura Lee Jones, die Urheberin der Mond-Sabbat-Lüge und ihr Jünger Sascha Stasch in Deutschland „in unser Leben traten“. Dazu aber erst später mehr.

Wir in unserer „modernen“ Welt wurden durch das Papsttum auf einen Tagesanfang bei Mitternacht erzogen. Für uns ist es schwer, in anderen Tagesanfängen zu „denken“, weil uns dies seit unserer Kindheit so beigebracht wurde. In untenstehender Basistabelle sind diese beiden unterschiedlichen Tagesanfänge eingezeichnet und die Tagesbezeichnungen aus dem Ende der Passionswoche gleich so eingetragen, wie wir das verstehen. Das „M“ bedeutet dabei Mitternacht (unser „römischer“ Tagesanfang) und das „S“ bedeutet Sonnenuntergang (der jüdische Tagesanfang).

Passionswoche 1

Die jüdischen Tage des ersten Monats sind mit Nissan 13 bis 17 benannt und unsere Wochentage mit den uns bekannten Namen. Ich werde nun dieses Basisdiagramm schrittweise erweitern, um euch ein Verständnis für die Probleme zu geben, die wir zu bewältigen haben.

Was wir aus dem ersten Teil sicher wissen, ist, dass Jesus am Freitag, den 25. Mai 31 n. Chr. zur neunten Stunde also gegen 15 Uhr am Kreuz gestorben ist. Tragen wir das mal ein:

Passionswoche 2

Nun tragen wir die Ereignisse der Passionstage so ein, wie sie die vier Evangelien beschreiben. Dabei wurden zu jedem Ereignis Nummern angegeben, die aus der Tabelle auf Seite 201 aus dem englischen Bibelkommentar Band 5 übernommen wurden. Diese Nummern verweisen auf die entsprechenden Bibelverse in den vier Evangelien, aus denen sich entnehmen lässt, wann exakt das Ereignis im Verlauf der Passionstage geschah. Dies soll für euch eine Hilfe für ein eigenes Nachstudium sein.

Nr.EreignisMatthäusMarkusLukasJohannes
149 Vorbereitungen zum Passah 26,17-19 14,12-16 22,7-13  
150 Feier des Passah 26,20 14,17f 22,14-16  
151 Die Fußwaschung     22,24-30 13,1-20
152 Das Abendmahl 26,26-29 14,22-25 22,17-20  
153 Der Verräter offenbart 26,21-25 14,18-21 22,21-23 13,21-30
169 Die Kreuzigung 27,31-56 15,20-41 23,26-49 19,17-37
170 Das Begräbnis 27,57-61 15,42-47 23,50-56 19,38-42
172 Die Auferstehung 28,1-15 16,1-11 24,1-12 20,1-18

Hier die Tabelle mit den Ereignissen aus der Sicht Jesu und Seiner Jünger und so wie es die Evangelien beschreiben:

Passionswoche 3

Soweit ist noch alles verständlich und in bester Ordnung. Aber diese Tabelle wurde in unseren Bibelkommentar aufgenommen, um in ganz ehrenwerter Weise ein Problem aufzuzeigen, das dann entsteht, wenn man nun versucht, diese Ereignisse mit der Abfolge des jüdischen Passahfestes, das ja eigentlich der Typus für all diese Geschehnisse rund um Jesu Kreuzigung und Auferstehung sein sollte, zu harmonieren.

Ein in der ganzen Christenheit ungelöstes Problem

Der Bibelkommentar zeigt in der oberen Reihe den Passahfestverlauf, so wie sich die Christenheit diesen vorstellt. Und da kommen wir bald auf große Diskrepanzen zwischen Typ und Antityp. Im folgenden Diagramm ist dieser Festverlauf so eingezeichnet, wie fast alles Christen glauben, dass das übliche Passahfest verlief:

Falsche Passionswoche

Offenbar sind sich alle Christen einig - und wir werden noch erkennen, dass dies ein Irrtum ist - dass der Tod Jesu am Kreuz und das Schlachten des Passahlammes zusammenfielen und sich so der Typus und der Antitypus erfüllt hätten. Der Typus war dabei:

Ihr sollt aber ein solches Lamm nehmen, daran kein Fehl ist, ein Männlein und ein Jahr alt; von den Schafen und Ziegen sollt ihr's nehmen und sollt's behalten bis auf den vierzehnten Tag des Monats. Und ein jegliches Häuflein im ganzen Israel soll's schlachten gegen Abend. Und sollt von seinem Blut nehmen und beide Pfosten der Tür und die obere Schwelle damit bestreichen an den Häusern, darin sie es essen. (2. Mose 12,5-7)

Wir sind uns alle einig, dass Jesus das wahre Passahlamm ist! Da gibt es keinen Zweifel. Wo ist aber dann das Problem?

Ein schwer­wiegendes Problem

Die obige Tabelle ist genau die, wie sie in unserem adventistischen Bibelkommentar gezeigt wird. Sie wurde aufgenommen, um einen Widerspruch - und zwar einen sehr großen - zwischen den ersten drei Evangelien (den synoptischen) und dem Johannes-Evangelium darzustellen. Die ersten drei Evangelien berichten folgendes:

An dem ersten Tage der ungesäuerten Brote aber traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wo willst du, daß wir dir bereiten, das Passah zu essen? Er aber sprach: Gehet in die Stadt zu dem und dem und sprechet zu ihm: Der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich das Passah mit meinen Jüngern. Und die Jünger taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte, und bereiteten das Passah. Als es aber Abend geworden war, legte er sich mit den Zwölfen zu Tische. (Matthäus 26,17-20)

Und an dem ersten Tage der ungesäuerten Brote, da man das Passah schlachtete, sagen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, daß wir hingehen und bereiten, auf daß du das Passah essest? (Markus 14,12)

Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem das Passah geschlachtet werden mußte. Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Gehet hin und bereitet uns das Passah, auf daß wir es essen. (Lukas 22,7.8)

Jesus befiehlt also Seinen Jüngern gemäß dieser drei Evangelien, am Tag als alle Juden das Passah schlachteten, auch für Ihn und Seine Jünger das Passah zu schlachten. Also hat Jesus eindeutig mit den Jüngern zusammen das Passahlamm gegessen, das auch alle anderen Juden aßen und das war der Donnerstagabend auf den Kreuzigungs-Freitag. Hier haben wir es offenbar mit einem Widerspruch zu unserem Verständnis zu tun, dass der Tod Jesu am Kreuz der Antitypus für das Passahlamm gewesen sein soll, denn die Jünger bereiteten eindeutig das Passahlamm am Vorabend zu Jesu Kreuzigung zu. Wer mal darüber nachdenkt, kommt schnell ins Schleudern. Und ihr seid nicht allein!

Unser adventistischer Bibelkommentar gibt dann weiter zu, dass dies ein Problem ist, das in der gesamten Christenheit herrscht und für Verwirrung sorgt und dass offenbar die synoptischen Evangelien im Widerspruch zum Johannesevangelium stehen:

Sie führen nun Jesum von Kajaphas in das Prätorium; es war aber frühmorgens. Und sie gingen nicht hinein in das Prätorium, auf daß sie sich nicht verunreinigten, sondern das Passah essen möchten. (Johannes 18,28)

Als nun Pilatus diese Worte hörte, führte er Jesum hinaus und setzte sich auf den Richterstuhl an einen Ort, genannt Steinpflaster, auf hebräisch aber Gabbatha. Es war aber Rüsttag des Passah; es war um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König! (Johannes 19,13.14)

Was für ein offensichtlicher Widerspruch zu den ersten drei Evangelien! Jesus isst dort mit Seinen Jüngern das Passahlamm am Vorabend Seiner Kreuzigung und der Rest der Juden isst es nach Seiner Kreuzigung! Wie kann das alles sein?

Das einzige was wir aus Johannes klar ersehen können, ist, dass Jesus am Rüsttag starb und das ist ohne jeden Zweifel ein Freitag.

Die Juden nun baten den Pilatus, damit die Leiber nicht am Sabbath am Kreuze blieben, weil es Rüsttag war (denn der Tag jenes Sabbaths war groß), daß ihre Beine gebrochen und sie abgenommen werden möchten. (Johannes 19,31)

Dorthin nun, wegen des Rüsttags der Juden, weil die Gruft nahe war, legten sie Jesum. (Johannes 19,42)

Halten wir das bitte jetzt einmal fest. Wer das irgendwie verrücken will, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, gegen die Bibel zu sprechen.

Aber jetzt kommt noch mehr durcheinander! Denn das Passahlamm konnte nur im Tempel geschlachtet werden und dazu war ein bestimmter Zeitpunkt natürlich am Nachmittag vor dem Essen des Lammes nach Sonnenuntergang bestimmt. Auch die Jünger mussten sich daran halten. Nach der Mischna (Pesahim 5:1) gab es eine besondere Regel, wenn das Schlachten des Passahlammes auf einen Freitag (Rüsttag) fiel und diese Regel müsste uns nach all unserem Verständnis, dass Jesu Kreuzestod um die neunte Stunde an einem Freitag der Antitypus des täglichen Opfers war, schlimme Kopfschmerzen verursachen. Denn sie lautet, dass wenn der Vortag des Passah auf einen Vortag des Sabbats (Freitag) fällt, dass das tägliche Opfer zwischen 12:30 und 13:30 Uhr geschlachtet wurde und nicht um die neunte Stunde!

Viel Verwirrung und wir wissen, wer der Vater aller Verwirrung ist: Satan!

Eine Heraus­for­de­rung

Unsere „Gelehrten“ vom BRI und die Verfasser des adventistischen Bibelkommentars haben zumindest das Problem erkannt und in der Anmerkung 1 zum 26. Kapitel von Matthäus in Band 5 auf den Seiten 532 bis 537 der englischen Ausgabe können wir lesen, dass alle Experten der gesamten Christenheit am Schwimmen sind. Sie wissen einfach nicht, wie sie diese offensichtlichen Diskrepanzen zwischen den Evangelien erklären sollen; natürlich ganz zur Freude des Feindes der Seelen und der Mondsabbathalter, die uns ihre eigene Lösung gewissermaßen als Rettungsring zuwerfen und sogar frech auf einer ihrer mittlerweile hoch frequentierten Webseiten mit Hunderttausenden ihrer Anhänger, die sich vorwiegend aus ehemaligen Adventisten rekrutieren, sogar eine Million Dollar für denjenigen ausloben (WorldsLastChance [die letzte Chance für die Welt]), der anhand der Bibel beweisen könnte, dass die Juden den Siebenten-Tags-Sabbat an einem anderen Tag als ihren Mondsabbaten gehalten hätten. Ich weiß nicht, liebe Freunde, wie es euch geht, aber ich habe in meinem kleinen Ein-Mann-Missionswerk nicht so viel Geld, um solche Preise auszuloben. Nur wer kein christliches Feingefühl hat, merkt nicht, dass hier eindeutig der Feind hinter diesen Websites steckt. Natürlich haben sie auch wieder eine Mond-Sabbat-Erklärung für dieses Zwei-Passah-Problem von „Grace Amadon“ aus der Unterwelt zugestellt bekommen. Aber die wahre Lösung ist einfach mal wieder aufgrund mangelnden Bibelstudiums „übersehen“ worden.

Ja, die Israeliten hatten einen nach den Mondphasen orientierten Kalender und ihre zeremoniellen Feste richteten sich nach diesem Kalender. Dies hatte einen ganz bestimmten Zweck. Wir wissen aus Kolosser 2,16-17, dass die dort erwähnten zeremoniellen Sabbate „Schatten der zukünftigen Dinge sind“. Was wollte der Apostel Paulus damit sagen? Er macht uns dort ganz klar, dass die vom Mond abhängigen zeremoniellen Sabbate (Schattensabbate) nicht etwa den Siebenten-Tags-Sabbaten gleich zu setzen wären, denn sonst hätte man mit Jesus auch das 4. Gebot an das Kreuz genagelt und auch die Mondsabbathalter hätten keine Argumente mehr für ihre Mondsabbate und wir könnten uns alle das Sabbathalten überhaupt ersparen. Dagegen können sie überhaupt nicht erklären, warum Paulus hier indirekt sagt, dass die Mondsabbate Schatten bzw. Prophezeiungen zukünftiger Dinge sind. Sie übergehen einfach diesen höchst wichtigen prophetischen Hinweis des Apostels und die damit für sie aufgeworfene Problematik.

Was war also der Zweck der Mondsabbate und Feste? Je mehr wir von den jüdischen Festen verstehen, desto klarer wird uns werden, welchen Zweck all diese Feste hatten, die alle vom Mond abhängig waren. Sie sollten - wie der Apostel fortfährt - den „Körper Christi“ vorausschatten bzw. Geschehnisse, die sich um Christi Erlösungsplan für die Menschheit drehen, prophezeien. Es gab einige Erfüllungen von diesen „Schattensabbaten“ bei den Frühlingsfesten bei dem ersten Kommen Jesu. Dies gilt es nun bald endgültig, klar und unwiderlegbar zu zeigen. Anderes hat sich aber nicht erfüllt und das wird Teil des Themenkomplexes des dritten Teiles werden.

Erklärungs­versuche

Kehren wir zurück zu unseren adventistischen Doktoren, Theologen und Gelehrten, die uns im Bibelkommentar einen sehr umfassenden Abriss des Zwei-Passah-Problems geben und vier verschiedene Erklärungsmodelle vorlegen, die in der Christenheit verwendet werden, um die scheinbaren Unstimmigkeiten in den Evangelien zu erklären:

1. Ein Modell behauptet, dass es sich bei dem Passahmahl, das gleichzeitig das letzte Abendmahl von Jesus mit den Jüngern war, ein von Jesus angeordnetes „vorgeschobenes“ zeremonielles Passah war. Nach dieser Erklärung wäre der Freitag der 14. Nissan gewesen und das von Johannes erwähnte Passahfest das Wahre. Die Gegenargumentation lautet, dass durch eine genaue Analyse des Wortgebrauchs der Autoren der synoptischen Evangelien dies als falsch ausgeschlossen werden kann. Wir sollten auch bedenken: Jesus war Jude, Er war der Begründer der jüdischen Religion und Er hat sich auch an die von Ihm selbst aufgestellten Regeln gehalten. Er kam, um die Gesetze aufzurichten und nicht um sie abzuschaffen. Er war es selbst, der mit Moses gesprochen hatte und die Typen beim Exodus implementiert hatte und Er war es, der Moses im 3. Mose 23 die Anweisungen gegeben hatte, wie die Feste zu halten wären. Warum sollte Er dann Seine eigenen Anweisungen übertreten? Damit scheidet diese Lösungsmöglichkeit des Problems schon für unsere adventistischen Gelehrten - und da bin ich mal ganz ihrer Meinung - aus.

2. Die genau umgekehrte Argumentation lautet, dass das Passahfest von Johannes nicht das wahre Passahfest war, sondern das zeremonielle Mahl, das mit dem Fest der ungesäuerten Brote einherging. Nach dieser Erklärung wäre der Freitag der 15. Nissan gewesen und das Abendmahl der vorangegangenen Nacht die Feier des offiziellen Passahfestes zur vorgeschriebenen Zeit. Wir werden sehen, dass diese Erklärung einen hohen Grad an Wahrheit beinhaltet, aber dennoch einen fatalen Fehler beinhaltet, der unbedingt korrigiert werden muss, damit alles in Harmonie kommt. Unsere Bibelkommentarautoren geben in ihrer Stellungnahme zu dieser Theorie erst einmal unumwunden zu, dass es durch die Schriften von Josephus gezeigt werden kann, dass der Begriff „Passah“ in übertragenem Sinne auf alle 8 Festtage (Passah und die sieben Tage der ungesäuerten Brote) zu dieser Zeit angewendet wurde und deshalb auch das „Passah essen“ aus Joh 18,28 auf einen der anderen Tage der ungesäuerten Brote und nicht unbedingt exakt auf den Tag des Passahs gedeutet haben musste. Wir werden sehen, dass dies tatsächlich so war.

Der fatale Fehler, von dem ich sprach, kommt dann aber bei der Harmonisierung der Auferstehung Jesu als Antitypus zur Erstlingsgarbe aus 3. Mose 23 zustande.

Da soll die Garbe gewebt werden vor dem HERRN, daß es von euch angenehm sei; solches soll aber der Priester tun des Tages nach dem Sabbat. (3. Mose 23,11)

Der Sabbat, der hier im Vers als Sabbat bezeichnet wird, bezieht sich auf einige Verse zuvor, der den 1. Tag der ungesäuerten Brote zu einem Sabbat machte, egal auf welchen Wochentag er fiel. Ich will dies ab jetzt immer einen Schattensabbat gemäß Kolosser 2,16-17 nennen. Ein Schattensabbat ist somit ein zeremonieller Sabbat, der in den Festtagsordnungen von Jehova gegeben wurde und auf jeden beliebigen Wochentag fallen konnte.

Der erste Tag [der ungesäuerten Brote] soll heilig unter euch heißen, da ihr zusammenkommt; da sollt ihr keine Dienstarbeit tun. (3. Mose 23,7)

Wäre also der Kreuzigungsfreitag bereits der 15. Nissan gewesen, dann hätte die Erstlingsgarbe am Siebenten-Tags-Sabbat (Samstag) gewebt werden müssen und damit hätte sich wieder nicht der Antitypus zu Jesu Auferstehung am ersten Tag der Woche (Sonntag) erfüllt, wie dies andere Bibelverse angeben (z.B. Markus 16,2). Ich weiß, dass das alles sehr verwirrend erscheint, aber habt keine Sorge, ihr seid nicht allein. Die ganze Christenheit schwimmt mit euch.

Und ich gebe unumwunden zu, dass es mir selbst nicht anders ging! Aber ich studiere auf folgende Weise. Ich bete immer bevor ich das Buch der Bücher aufschlage und wenn ich an eine Stelle komme, die ich nicht verstehe, gehe ich wieder ins Gebet. Oft muss ich im Gebet einschlafen und wenn ich am Morgen erwache, hat der Herr mir die Lösung bzw. einen Lösungsweg in meine Gedanken gegeben. Ich preise Ihn dann und beginne, die Dinge neu und detailliert zu studieren, um mit Erstaunen zu sehen, wie alles auf einmal in Harmonie kommt. Ich selbst bin nur ein Bauer und Informatiker. Ich könnte niemals aus mir selbst ohne Theologie-Studium solche schwerwiegenden und umstrittenen Probleme lösen, wenn mir Gott nicht all das geben würde. Ihm sei alle Ehre. Alles, was Ihr hier lest, kommt durch Seinen Heiligen Geist.

3. Der dritte Lösungsansatz trägt dem Umstand Rechnung, dass Jesus wohl nicht Seine eigenen Regeln gebrochen haben würde und sagt, dass das Abendmahl der synoptischen Evangelien das typologisch korrekte Abendmahl gewesen wäre, aber dies nur von Jesus und Seinen Jüngern eingehalten wurde. Die anderen Juden hätten die korrekten Anweisungen des 3. Mose 23 falsch verstanden und am falschen Tag (einen Tag später) das Passah gehalten. Eine fehlerhafte Tradition hätte sich also bereits damals eingeschlichen. Auch hier ist wieder ein Teil Wahrheit vorhanden, wie in allen Erklärungsversuchen, aber niemand bekommt alles in Harmonie, denn nun haben wir ein neuerliches Problem. Bei diesem Ansatz wäre auch wieder der Freitag der 14. Nissan gewesen.

Wir wissen aus der Mischna (Pesahim 5, 5-7), dass das Passahlammschlachten im Tempel nur zum bestimmten Tag (und alle nehmen an, dass das der 14. Nissan war) möglich war. Niemand, auch nicht die Jünger Jesu, hätten an einem anderen Tag im Tempel ihr Passahlamm schlachten und zubereiten können. Sie wären aus dem Tempel verwiesen worden. In der Einschätzung zu diesem Lösungsansatz erklärt unser Bibelkommentar (Band 5, S. 536):

Die Jünger verstanden offenbar den Donnerstag als den Tag, an welchem die Vorbereitungen für das Passah korrekterweise im Jahr der Kreuzigung durchgeführt werden sollten (Mt 26,17; Lk 22,7) und haben es als sicher angesehen, dass der Donnerstagabend, die richtige Zeit für das Essen des Passahmahles war. Wir sind nicht darüber informiert, ob Jesus über dieses Thema, dass dieses Mahl eine Ausnahme sein sollte und deshalb am Donnerstag und nicht am Freitag stattfinden sollte, mit ihnen gesprochen hatte, oder ob sie den Donnerstagabend als den üblichen Zeitpunkt für diese Feier ansahen. Die synoptischen Schreiber schweigen zu allem, was den Anschein erwecken könnte, dass das Essen des Passahlammes am Donnerstag etwas Außerordentliches für Jesus und die Jünger gewesen wäre.

Wir kommen mit diesem Ansatz aber dann wieder auf das Erstlingsgarbe-Problem und zwar diesmal typologisch und das haben unsere Kommentatoren übersehen. Wenn Jesus und die Jünger am Donnerstagabend (auf Freitag) richtig das Passahlamm gegessen hätten und damit der Donnerstag der 14. Nissan gewesen wäre, an dem das Lamm geschlachtet werden musste, dann wäre der Freitag der erste Tag der ungesäuerten Brote und ein Schattensabbat gewesen und die Erstlingsgarbe hätte am Samstag (Siebenten-Tags-Sabbat), den 16. Nissan, gewebt werden müssen. Und da dies Jesu Auferstehung symbolisiert, hätte damit der Herr die Erfüllung dieses Typus verfehlt. An diesem Tag lag Jesus nachweislich im Grab und ruhte von Seinen Werken. Hätte Er also das Passah richtig gehalten und hätte Er damit einen Typus erfüllt (welchen?), dann hätte Er niemals den Typus der Erstlingsgarbe am ersten Tag der Woche erfüllen können. Glaubt ihr noch, dass man das alles lösen kann?

4. Ein sehr interessanter Lösungsansatz, der zeigt, wie groß damals bereits die Probleme mit dem Verständnis des göttlichen Kalenders waren, geht davon aus, dass es in der Zeit Christi bereits unterschiedliche Glaubensgruppen gab, die unterschiedliche Auslegungen der Festtagsgebote hatten und so kommen einige Christen zu dem Schluss, dass es womöglich zwei verschiedene Passahfeste gegeben haben musste. Damit hätte es einige gegeben, die geglaubt hätten, dass der Donnerstag der 14. Nissan gewesen wäre, während andere den Freitag als den 14. Nissan ansahen. Also hätte Jesus mit den „konservativen“ Juden (Pharisäer) am Donnerstag das Passah gefeiert und die anderen „liberalen“ jüdischen Leiter (Sadduzäer) feierten es in der Nacht darauf, das Passah von Johannes.

Dieser Ansatz führt wieder zum Erstlingsgarbe-Problem wie schon zweimal beschrieben. Wenn also Jesus das „richtige“ Passah mit Seinen Jüngern am Donnerstagabend gefeiert hätte, dann hätte er auch am richtigen Webegarbefest auferstehen müssen, aber das wäre dann der Samstag und nicht der Sonntag gewesen. Auch das wurde im Bibelkommentar nicht erwähnt, der sich überhaupt mit der Typenerfüllung seitens Jesus komplett zurückhält, was doch sehr seltsam für einen adventistischen Bibelkommentar ist.

Die „Schlussfolgerungen“ auf Seite 537 fallen entsprechend aus:

Wir haben es hier mit einem weiteren Fall zu tun, bei dem unsere heutige Unwissenheit der antiken jüdischen Praktiken, die Ursache für unsere Unfähigkeit darstellt, die anscheinend widersprüchlichen Aussagen von Johannes und den Synoptikern zu harmonisieren.

Der Bibelkommentar fährt fort, dass „keine der vier oben genannten Erklärungen akzeptiert werden könne“, und dass man nun eine eigene Reihenfolge der Ereignisse vorschlagen würde. Diese Vorschläge der Bibelkommentarschreiber habe ich hier kurz zusammengefasst:

a. Es hätte eine doppelte Feier des Passah gegeben, aufgrund welcher religiöser Streitigkeiten unter den Juden auch immer.

b. Am Donnerstagabend hätte Jesus das Passahmahl korrekt mit den Jüngern am schon bei Sonnenuntergang begonnenen 14. Nissan gefeiert und dies wäre die wahre Feier des Passahfestes gewesen.

c. Jesus starb zur Zeit des Abendopfers und dem Schlachten der Passahlämmer am Freitag, den 14. Nissan.

d. Im Jahr der Kreuzigung fand die offizielle Feier des Passah am Freitagabend nach der Kreuzigung statt.

e. Jesus ruhte im Grab während des Siebenten-Tags-Sabbats, der in diesem Jahr mit dem zeremoniellen Sabbat, 15. Nissan, der erste Tag der ungesäuerten Brote zusammenfiel.

f. Jesus stand vom Grabe auf am frühen Sonntagmorgen, 16. Nissan, dem Tag, an dem die Garbe im Tempel gewebt werden musste, die die Auferstehung typisierte.

Und zum Schluss nach diesen „Schlüssen“ sagen sie:

Glücklicherweise ist es nicht nötig, dieses Problem zu lösen, um uns der Rettung durch „Christus, unserem Passahlamm, das für uns geschlachtet wurde“ (1 Kor 5,7), würdig zu erweisen.

Im nächsten Artikel werde ich euch nun zeigen, wer und in welchem Grade Recht hat. Ich werde zeigen, dass es keine doppelte Feier des Passah gab. Ich werde zeigen, dass alle Juden und Jesus zusammen mit Seinen Jüngern, das Passahmahl am Donnerstagabend ganz richtig dem Typ entsprechend eingenommen haben. Ich habe bereits gezeigt, dass Jesus am Freitag, den 25. Mai 31 n. Chr. zur neunten Stunde am Kreuz starb, aber ich werde jetzt auch zeigen, dass es tatsächlich der 14. Nissan war und nicht der 15., wie viele behaupten. Ich werde zeigen, dass am Freitagabend nicht die offizielle Feier des Passah stattfand und unsere „vorgeschlagenen“ BRI-Bibelkommentarlösungen im Kern daneben liegen, wie auch alle vier anderen Lösungsvorschläge der Christenheit vorher. Dabei ist es wie immer, dass Teile richtig sind, aber immer ein Fehler vorherrscht, der nicht gelöst werden konnte. Ich werde zeigen, dass trotz der zu erwartenden Widersprüche Punkt e und Punkt f genau erfüllt wurden und wie das Zwei-Passah- und das Erstlingsgarben-Problem wirklich gelöst werden können.

Und ich bin ganz und gar nicht der Meinung der Kommentatoren, dass es nicht nötig wäre, für diese Probleme eine Lösung zu finden, denn noch einmal weise ich auf Ellen G. White hin, die gesagt hat:

Es wird für seine Gemeinde zu allen Zeiten nötig sein, über seinen Opfertod für die Sünden der Welt gründlich nachzudenken. Alles damit verbundene Geschehen sollte über jeden Zweifel erhaben sein. {Das Leben Jesu, 564}

Wenn wir nicht wissen, was damals geschehen ist, können wir weder den Mondsabbathaltern mit ihrer teuflischen Lehre noch den Juden, die behaupten, dass unsere Evangelien vor Widersprüchen nur so strotzen, entgegnen und der Zweifel, der in uns gesät wurde, wird eines Tages aufgehen und wir werden den Pfad zum Leben verlassen. Niemand wird durch dieses Wissen gerettet, aber unsere Füße müssen auf einem festen Fundament stehen, damit wir nicht vom kommenden Sturm hinweggefegt werden.

Dieses zugegebenermaßen kompliziert erscheinende Studium birgt für diejenigen, die es bis zum Ende durchhalten, eine besondere Segnung: Das komplette Verständnis der Bedeutung der jüdischen Festtage, ihre zukünftige und vergangene Erfüllung in der gesamten Geschichte des Adventvolkes von seinen ersten Anfängen bis zu seinem glorreichen Einzug in das himmlische Kanaan, denn a uf gleiche Weise müssen die auf die Wiederkunft bezüglichen Vorbilder zu der im Schattendienst angedeuteten Zeit in Erfüllung gehen.{Der große Kampf, 402}

Bitte lest weiter auf Schatten des Kreuzes - Teil II...

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