Drei Monate Frühling
Nach all den vielen Seiten, die ich im Internet auf den unterschiedlichsten Websites und in unserem Bibelkommentar lesen durfte, fiel mir auf, dass dort anscheinend niemals irgendjemand an die Möglichkeit gedacht hat, dass das Passahfest auf den Mai des Jahres 31 hätte fallen können. Frühling ist doch immer drei Monate und nicht nur zwei, oder?
Warum also eigentlich nicht? Weil alle „Gelehrten“ immer davon ausgehen, dass Passah nur im März oder April sein kann. Aber ist das wirklich so? Bevor ich dieser Frage intensiv nachgehe, lasst uns doch einmal berechnen, was gewesen wäre, wenn das Passahfest im Jahre 31 n. Chr. nach dem FC-Mond des Mai berechnet worden wäre, OK?
Redshift bzw. Accurate Times sagen uns, dass der Neumond des Mai 31 n. Chr. auf den 10. fiel.
Suchen wir nun zusammen die erste wachsende Sichel. Zuerst am 10. Mai:
Nein, auf keinen Fall sichtbar. Blau!
Nun zum 11. Mai 31:
Ja, gefunden! Israel ist grün bedeckt. Dies ist der Sonnenuntergang vom Freitag, den 11. Mai zum Samstag den 12. Mai.
Damit wäre der 1. Nissan auf Samstag, den 12. Mai 31 n. Chr. gefallen und der 14. Nissan wäre (12 + 13) der 25. Mai 31 n. Chr. gewesen.
Und nun prüfen wir wieder über den Datumsrechner nach, auf welches Datum und vor allem auf welchen Wochentag die Kreuzigung Christi dann gefallen wäre:
Freitag, der 25. Mai 31 n. Chr.
Zu schön, um wahr zu sein?
Nur leider schließen alle 5 vorher ermittelten Methoden den Mai als möglichen Kreuzigungsmonat aus. Auf der gegnerischen Website, die von den Karaiten verlinkt wurde, finden wir einen ungewollten Hinweis. Dort werden wir angegriffen, weil sie bereits den 22. Oktober 1844 für zu spät angesetzt sehen und sagen, dass das ein Passahfest im Mai nötig gemacht hätte. Und ohne weitere Begründung schließen sie den Mai einfach aus.
Sehen wir mal nach, wann das Passahfest nach astronomischer Berechnung im Jahre 1844 hätte sein müssen, wenn der 22. Oktober richtig wäre:
Über den Mondkalender suchen wir den zum Oktober (siebter Monat, Tischri) korrespondierenden Neumond für den ersten Monat (Nissan). Dieser war am 17. April 1844 um 18:32 Ortszeit Jerusalem.
Nun suchen wir den FC-Mond dazu:
Zuerst am 17. April 1844:
Nein, dann am 18. April 1844:
Immer noch nicht! Also am 19. April 1844
Hier werden wir fündig. Der 1. Nissan wäre also der 20. April 1844 gewesen.
Dies führt über den Datumsrechner zu einem Passahfest am Freitag (!), den 3. Mai 1844.
Der ganze Adventismus ist also auf einem sehr späten Passahfest im Mai aufgebaut und es ist in 166 Jahren noch niemand auf die Idee gekommen, mal im Mai des Jahres 31 nachzusehen, ob die Kreuzigung nicht auf einen Freitag hätte fallen können.
Nein, ganz so ist das nicht, da war EINER, der das tatsächlich einmal so gemacht hat!
Und das war niemand geringerer als unser Pionier Samuel S. Snow, der Adventist, der den adventistischen Beginn des Untersuchungsgerichts als erster richtig ausgerechnet hatte, nämlich unseren 22. Oktober 1844 und dieses Datum überall bekannt machte. Er war ein Schüler Millers gewesen und formte so die „Bewegung des siebten Monats“, die wir als die Botschaft des zweiten Engels verstehen, im Sommer 1844.
Er schrieb im Jahre 1845, wie er zeigen konnte, dass Jesus im Jahre 31 n. Chr. im Mai gekreuzigt wurde:
Aber lasst uns doch einmal sehen, ob das nicht im Jahr 31 n. Chr. war. Zuerst müssen wir verstehen und uns daran erinnern, dass das Passahfest immer entweder an dem Tag, in dem der Mond voll wurde oder am Tag danach, war. ...
Wir sehen also, dass im Jahre 33 n. Chr. der Vollmond am 3. April war. Von einem Vollmond auf den anderen sind es etwa 29 ½ Tage. Das karaitische Passah in diesem Jahr wäre auf den 3. Mai gefallen. Da die Mondmonate hinter dem Sonnenjahr jedes Jahr 11 Tage zurückfallen, erhalten wir, wenn wir rückwärts vom Jahre 33 n. Chr. auf das Jahr 31 n. Chr. rechnen, da für jedes Jahr 11 Tage hinzuzuzählen sind, eine Summe für die zwei Jahre von 22 Tagen. Deshalb sehen wir, dass wenn im Jahre 33 der Vollmond am 3. Mai war, er im Jahre 31 auf den 25. Mai gefallen sein muss. Der wahre Passahtag muss deshalb entweder am 25. oder 26. Mai in diesem Jahr gewesen sein.
Nun zieht unser „22. Oktober 1844“-Pionier eine Tabelle eines anderen Autors heran, um den Wochentag zu berechnen und macht prompt einen kleinen Folgefehler, da die Tabelle bereits diesen kleinen Fehler enthält:
Im Anhang zu Townsends Anordnung des Neuen Testaments finden wir eine sehr genaue Tabelle, die die Zeit der Passahfeste (gemäß der rabbinischen Juden), während des Lebens des Heilands darstellt. In dieser Tabelle ist für das Jahr 31 n. Chr. der Dienstag, 25. April eingetragen. Da wir annehmen können, dass dies unzweifelhaft korrekt ist, finden wir, dass die 29 ½ Tage, die einen Mond-Monat ausmachen, sich bis zum Donnerstag, den 25. Mai erstrecken.
Wir wissen heute - und ihr könnt das durch viele Programme nachprüfen - dass der 25. April 31 n. Chr. kein Dienstag, sondern ein Mittwoch war und der 25. Mai kein Donnerstag, sondern bereits der gesuchte Freitag war. Snow hatte das richtige Datum also schon gefunden, glaubte nur fälschlicherweise aufgrund des Tabellenfehlers, dass es erst ein Donnerstag wäre. Da Snow auf einen Freitag kommen wollte, musste er eine Erklärung finden, dass das von ihm perfekt und genau errechnete Passahfest einen Tag später, also nicht auf den Donnerstag, sondern auf den Freitag, den er als den 26. Mai annahm, fiel:
Da es einen winzigen Überschuss an Zeit über die 29 ½ Tage in einem Mond-Monat gibt und es auch etwas über 11 Tage sind innerhalb der Präzision der Änderungen des Mondes, kam der Vollmond im späteren Teil des Tages. Deshalb war das Passahfest am Folgetag, der ein Freitag war. Deshalb kommen wir zum Schluss, dass unser Herr am Freitag, den 26. Mai 31 n. Chr. gekreuzigt wurde.
Man kann dies auf einem Dokument auf der Dokumentenplattform Scribd nachlesen, Seiten 186, 187.
Der Autor dieses Dokuments, in dem ich das Zitat Snows gefunden habe, ist ein Verfechter einer speziellen Ansicht zum Ablauf der Geschehnisse im Jahre 31, die uns erst im zweiten Teil interessieren wird. Aber sein Kommentar zu dieser Aussage von Samuel Snow hat einigen Wahrheitsgehalt, denn er schreibt:
Es gibt einige Fehler in dieser Aussage [von Snow], weil er sich auf falsche Daten bezog. Er hatte nicht die Mittel, die wir heute haben. So ist z.B. der 25. April ein Mittwoch und der 26. Mai ein Samstag. Wahrscheinlich kam er [Snow] auf falsche Schlüsse aus diesem Grund.
Nein, die Schlüsse Snows waren goldrichtig und er hatte nicht nur den exakten Tag für den Beginn des Untersuchungsgerichts im Jahre 1844 gefunden, sondern auch als erster das exakte Datum des Kreuzigungstages Jesu. Leider war er einem Tabellenfehler aufgesessen, der eben wahrhaft mit den damaligen Mitteln entschuldbar ist. Wenn seine Tabelle richtig gewesen wäre, dann hätte er dieselbe Schlussfolgerung wie wir gezogen, nämlich dass Jesus an folgendem Datum gekreuzigt wurde:
Am Freitag, den 25. Mai 31 n. Chr.
Jetzt dürfte es unserem „Jerushah“ etwas eng im Kragen werden und unseren Mondsabbathaltern auch, denn Samuel Snows Stimme zählt wohl mehr als die von John Scotram.
Mit welchem Kalender rechnete Snow?
Viele glauben, dass Snow mit dem karaitischen Kalender gerechnet hätte, weil er das auch so erwähnt. Aber die Karaiten selbst verwehren sich auf ihrer Website, dass die Adventisten den karaitischen Kalender benutzt hätten.
Was ist nun das wieder für eine Verwirrung? Weil auch die Karaiten ab 1860 wieder eine Kalenderreform gemacht haben. Vorher hielten sie das Passahfest fast immer einen Monat später als die rabbinischen Juden und ab 1860 fast immer gleich, also einen Monat zu früh. Die heutigen Karaiten beginnen das Jahr nicht mehr so, wie die Karaiten vor 1860!
Versuchen wir zu verstehen, dass Snow und wir und die Karaiten, alle das gleiche Ziel haben. Wir wollen den Kalender wieder so verstehen, wie ihn einst das biblische Israel gehalten hat. Dabei haben wir aber das riesige Problem, dass dieses Wissen verschollen ist und die Bibel uns nicht exakt sagt, wann das jüdische Jahr anfing. Gott spricht nur vom Monat des „Abib“ und das heißt Reife. Er sagt nicht einmal welche Frucht oder welches Getreide reif sein soll. Die Karaiten nehmen Gerste an, weil sie als erstes reif ist. Und die Karaiten nehmen seit 1860 an, dass es richtig ist, nach dieser Gerste bereits beim Neumond im März zu suchen, auch wenn dieser Neumond noch vor der Frühlingstagundnachtgleiche stattfindet. Warum hielten aber dann die Karaiten vor 1860 das Passahfest einen Monat später als die Rabbiner?
Viele Annahmen und Fragen, aber niemand weiß es genau. Versuchen wir aber nun einmal, mit unserem Wissen um den wahren Todestag des Herrn, herauszufinden, wie der wahre Kalender Gottes funktionierte.
Aufgrund von unseren Überlegungen und Berechnungen erscheint es wenig sinnvoll anzunehmen, dass der alt-jüdische Kalender an astronomischen Neumonden orientiert war. Wir können also Methoden 1 und 2 beruhigt ausschließen.
Bleiben die Methoden mit dem FC-Mond, der der Frühlingstagundnachtgleiche am nächsten lag und dem FC-Mond, der nach der Frühlingstagundnachtgleiche kam und die karaitische Lösung. (Aber welche? Vor oder nach 1860?)
Ich schlage nun vor, zu untersuchen, wie wir zum 25. Mai im Jahre 31 gekommen wären und dabei die unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten zu kombinieren und die Ergebnisse zu dokumentieren und festzuhalten.
Methode 3 hatte uns zum Mittwoch, den 14. März 31 n. Chr. als 1. Nissan geführt, der FC-Mond, der der Frühlingstagundnachtgleiche am nächsten lag. Dies ergab ein Passahfest am Dienstag, den 27. März 31 n. Chr. Kombinieren wir nun Methode 3 mit Methode 5, der karaitischen Untersuchung, ob sich vor dem 14. März (was viel zu früh wäre) tatsächlich reife Gerste auf den Feldern befunden hätte, dann kämen wir maximal auf den nächsten Monat und damit auf das in Methode 4 ausgerechnete Passahdatum vom Mittwoch, den 25. April 31 n. Chr. Wir kommen also in der Kombination von Methode 3 und karaitischer Methode 5 niemals auf den 25. Mai 31 n. Chr.
Die Kombination von Methode 3 und Methode 4 ist unmöglich, da sie sich gegenseitig ausschließen.
Kombinieren wir nun Methode 4 und Karaiten (Methode 5). Der erste FC-Mond nach der Frühlingstagundnachtgleiche war am Sonnenuntergang des 11. April und damit der 1. Nissan der 12. April 31. Das entsprechende Passahfest wäre also wie oben auf den 25. April 31 n. Chr. gefallen. Aber nun nehmen wir an, dass die Juden die karaitische Probe machten und vor dem 12. April des Jahres 31 n. Chr. keine reife Gerste finden konnten. Dann wäre dieser Monat als Beginn des Jahres ausgeschlossen und ein 13. Monat gehalten worden. Dann hätten sie ihre zweite Suche kurz vor dem nächstfolgenden Neumond gemacht und der war am Sonnenuntergang des 11. Mai und führt uns zu unserem gesuchten Datum der Kreuzigung am Freitag, den 25. Mai 31 n. Chr.
Wir können also festhalten, dass nach unseren bisherigen Erkenntnissen Methode 1, Methode 2 und Methode 3 völlig ausgeschieden sind. Was uns zum richtigen Ergebnis führte, war eine Kombination aus dem FC-Mond nach der Frühlingstagundnachtgleiche und der karaitischen Gerstenprobe, ob ein 13 Monat gehalten werden musste oder nicht.
Dies entspricht der Kombination der Ansichten von großen Gruppen von Gelehrten, denn viele sehen klar, dass die Juden den Hillel-II-Kalender erst Jahrhunderte später einführten und vorher sehr wahrscheinlich den FC-Mond nach der Frühlingstagundnachtgleiche verwandten. Was ihnen aber fehlt, ist die karaitische Gerstenprobe und damit gebe ich nun auch dieser großen Gruppe wieder teilweise Recht. Die Lösung liegt also nicht in einer Methode, die irgendwo meiner Fantasie entsprungen ist, sondern hat ihre Basis in beiden großen Lehrmeinungen in Kombination miteinander.
Gibt es noch mehr Hinweise, dass dies stimmen könnte?
Ja, und zwar einen durch Nachdenken, einen, den uns Jesus selbst in der Bibel gibt und eine großartige Bestätigung durch Träume, die Jesus einem Mann gibt, der die Träume selbst nicht deuten kann.
1. Durch Nachdenken
Versetzen wir uns doch einfach mal zurück in die Zeit, als Gott dem Moses die Anweisungen zum Halten der Festtage gab. Das war am Anfang der Wüstenwanderung nach ihrer Flucht aus Ägypten.
Nun stellt euch mal die Frage, wie die Israeliten 40 Jahre lang ihr neues Jahr in der Wüste hätten bestimmen sollen, wo sie vom Manna lebten, keine Gerste hatten und keinen Ackerbau betrieben. Es gab keine Armbanduhren, keine PCs, noch konnte man den Zeitdienst der Bundespost anrufen. Schwierig, nicht wahr?
Nach unseren bisherigen Erkenntnissen, wie der wahre biblische Kalender funktionierte, wäre die schwierigste Aufgabe der Israeliten damals die Bestimmung der Frühlingstagundnachtgleiche gewesen. Konnten sie das bewerkstelligen?
Sehr wahrscheinlich ist diese Frage mit einem klaren „Ja“ zu beantworten, denn sie waren 215 Jahre Sklaven in einem Land von Menschen mit einer Kultur gewesen, die von der Sonnenbeobachtung aufgrund ihrer Religion der Sonnenanbetung einen Haufen verstanden und die Israeliten hatten einen Anführer, Moses, der im Pharaonenpalast eine hervorragende Ausbildung in all diesen Dingen erhalten hatte.
Die Bestimmung der Tagundnachtgleiche könnte theoretisch auf zwei verschiedene Weisen erfolgt sein.
a) Durch Sanduhrmessungen. Da die Ägypter die Erfinder der Sanduhr waren, wie man allgemein annimmt, kann es gut gewesen sein, dass die Israeliten einige dieser sicher wertvollen Sanduhren sich bei ihrer Flucht aus Ägypten mit all den anderen „Geschenken“ von ihren ägyptischen Lehnsherren erbeten hatten. Wenn sich also die Tage wieder verlängerten, brauchte man nur den Tag und die Nacht mit der Sanduhr abzumessen und wenn diese gleich viele Durchläufe ergaben, war die Tagundnachtgleiche erreicht.
b) Durch Schattenmessung. In Ägypten waren Obelisken üblich, als große Schattenzeiger von Sonnenuhren. An der Länge des Mittagsschattens kann man ebenfalls die Tagundnachtgleiche bestimmen. Man braucht dazu natürlich nicht einen Obelisken mit sich zu führen. Ein jeder senkrecht aufgestellte Pfahl tut das gleiche, wenn man die Schattenlänge im Verhältnis zur Stablänge bei Tagundnachtgleiche gesagt bekommen hat.
Wenn also die Tagundnachtgleiche erreicht war, dann musste nur noch nach dem nächsten FC-Mond Ausschau gehalten werden und das war dann der Beginn des ersten Monats Nissan.
Nun machen wir die Gegenprobe.
Wie wäre es gewesen, wenn die Israeliten den Kalender mit dem FC-Mond gehalten hätten, der der Frühlingstagundnachtgleiche am nächsten lag? Wie hätten sie ohne astronomische Rechenwerkzeuge bestimmen sollen, ob ein FC-Mond, der vor der Tagundnachtgleiche erscheint, dieser näher liegen würde, wenn sie gar nicht vor der Tagundnachtgleiche wissen konnten, auf welchen Tag diese fallen würde? Unmöglich!
Für uns heute ist dies natürlich kein Problem. Aber damals bei der Wüstenwanderung war das schier unmöglich. Schon deshalb können wir mit annähernder Sicherheit ausschließen, dass die Methode 3 im alten Israel während der Wüstenwanderung anwendbar gewesen wäre, was wieder mit den Informationen der Geschichtsschreiber harmoniert, dass diese Methode erst im 4. Jahrhundert n. Chr. durch den Rabbi Hillel eingeführt wurde, als man bereits über weit besser entwickelte astronomische Berechnungsmethoden verfügte als 1.500 Jahre vor Christus.
Der wahre biblische Kalender beruht also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf der Regel des FC-Mondes, der der Frühlingstagundnachtgleiche am nächsten liegt, sondern dem, der nach der Frühlingstagundnachtgleiche kommt bzw. auf diese fällt.
Was ist nun aber mit der Gerstenprüfung?
Lesen wir dazu noch einmal die Anweisung, die der Herr Mose in der Wüste gab:
Sage den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, und werdet's ernten, so sollt ihr eine Garbe der Erstlinge eurer Ernte zu dem Priester bringen. Da soll die Garbe gewebt werden vor dem HERRN, daß es von euch angenehm sei; solches soll aber der Priester tun des Tages nach dem Sabbat. (3. Mose 23,10-11)
Hier können wir klar verstehen, dass der auf der Gerstenprobe (Abib) beruhende 13. Monat erst dann eingeführt wurde, als die Israeliten in Kanaan unter Josua einzogen (siehe Josua Kapitel 5), aber der Kalender wurde bereits 40 Jahre zuvor dem Mose komplett erklärt.
Wir müssen uns vorstellen, dass die Israeliten in den 215 Jahren der Sklaverei, alles verlernt hatten, was sie früher über ihren Kalender wussten. Sie hatten komplett die Kultur der Ägypter angenommen, für die der Tagesanfang am Morgen bei Sonnenaufgang statt bei Sonnenuntergang war, die das Jahr anders begannen und die Monate anders zählten. Deshalb führte Gott die Israeliten schrittweise wieder an den wahren göttlichen Kalender heran. Zuerst erklärte Er ihnen wieder den richtigen Tagesanfang. Dann kamen das Sabbathalten und der Rüsttag. Dann - wie anzunehmen ist - erst der Jahresanfang mit der Frühlingstagundnachtgleiche. Und erst 40 Jahre später kam die Gerstenprobe, als sie bereits im gelobten Land waren.
Eine ähnliche Parallele finden wir auch zur Zeit Ellen G. Whites bis heute. Zuerst erkannte Joseph Bates den Sabbat und erklärte dies Ellen G. White und ihrem Mann James, die dann 1846 begannen, den Sabbat zu halten. Ein wichtiges Datum, das sogar im Orion vermerkt ist (Stern des weißen Pferdes). Aber sie begannen den Sabbat wie Joseph Bates um 18:00 Uhr und es war noch nicht entdeckt worden, dass der Tagesanfang am Abend bei Sonnenuntergang war. Dies sollte erst 16 Jahre später biblisch entdeckt und dann von Ellen G. White in Vision bestätigt werden. Heute verstehen wir erneut den wirklichen biblischen Kalender, denn wir werden bald wieder in Kanaan einziehen, diesmal in das echte himmlische.
Was ist aber der wahre Grund, warum wir gerade jetzt den wahren biblischen Kalender über das exakte Kreuzigungsdatum von Jesus wieder verstehen gelernt haben? Was will Jesus uns damit sagen?
Ist dies - wie die Mondsabbathalter behaupten - die drohende Gefahr, dass Benedikt XVI. vielleicht in 2012 einen neuen Weltkalender einführen könnte, der dann erstmalig in der Weltgeschichte den Tagesrhythmus von Jahr zu Jahr verändern würde und so unser Siebenten-Tags-Sabbat jedes Jahr (oder Halbjahr in Schaltjahren) auf einen anderen Wochentag vorrücken würde? Wären wir dann nicht mehr fähig, bis sieben zu zählen? Müssten wir dann auf die Beobachtung des FC-Mondes umsteigen? Und wie würden wir dann erfahren, wann dieser Mond in Jerusalem sichtbar wurde, wenn uns die Internet-Leitungen gekappt würden, weil wir nicht mehr kaufen und verkaufen könnten?
Ich gebe euch hier mal eine kleine „Überlebenstabelle“ für wahre Siebenten-Tags-Adventisten mit, damit ihr nicht auf die Mondbeobachtung umsteigen müsstet, die automatisch zu einem falschen Sabbat führen würde. Diese kleine Tabelle kann man auswendig lernen und ihr wäret für die nächsten 5 Jahre gewappnet. Oder ihr merkt euch einfach, dass in Schaltjahren am Schalttag nach dem 30. Juni der Tag um einen Tag vorrückt und in jedem Jahr am „Welttag“ nach dem 30. Dezember. Besser jedenfalls als die Mondbeobachtung und jeden Monat euren Sabbat auf einen falschen Tag zu legen. Was machen übrigens die Mondsabbathalter, falls sie ins Gefängnis geworfen würden und keine Mondbeobachtung machen könnten? Man muss nur darüber nachdenken und merkt schon, dass das alles Unsinn ist.
„Überlebens“-Tabelle für wahre Siebenten-Tags-Adventisten, falls der „benediktinische Kalender“ im Jahr 2012 eingeführt werden sollte:
Benediktinisches Datum | Wochentag, auf den der wahre Sabbat fällt |
---|---|
bis 30. Juni 2012 | Samstag wie gewohnt |
ab 1. Juli 2012 | Freitag |
ab 1. Januar 2013 | Donnerstag |
ab 1. Januar 2014 | Mittwoch |
ab 1. Januar 2015 | Dienstag |
Der wahre Grund dafür, dass Jesus es erlaubt, dass wir gerade jetzt so stark mit diesen Themen konfrontiert werden und dass Satan einen so groß angelegten Angriff auf uns über die „Sabbatreform“ der Mondsabbathalter starten darf, dass es einem schon fast übel wird, wenn wir nur von „Festtagsstudien“ hören, ist, dass Jesus eine wunderbare Botschaft für uns in den biblischen Festtagen bis auf die letzte Zeit versiegelt hat, die Er uns jetzt bekannt machen möchte. Er möchte, dass wir über diese Themen nachsinnen und lässt deshalb zu, dass die Hitze unter unserem Schmelztiegel ein wenig erhöht wird.
Satan will unbedingt verhindern, dass wir uns über die wahre Bedeutung der zeremoniellen Sabbate klar werden und fährt riesige Geschütze in Form der Mondsabbatlehre auf und will uns davon abbringen, die Botschaft Jesu zu erkennen. Mir wurde das bei diesem Studium deutlich klar. Nur wenn Satan eine falsche Erklärung für das erneute Verständnis des biblischen Kalenders liefert, kann die wahre Erklärung weiter vor den Augen der Siebenten-Tags-Adventisten verborgen bleiben.
Das Schlimme und Traurige ist, dass diejenigen Adventisten, die sich fest im wahren Siebenten-Tags-Sabbat verwurzelt glauben, diese Themen einfach beiseiteschieben oder das Thema ganz abhaken und dadurch geht ihnen ebenfalls die Botschaft von Jesus verloren, weil sie sich mit diesen Themen nicht befassen möchten. Wie wir im dritten Teil sehen werden, ist diese Botschaft aber wahrhaft überlebenswichtig für uns als Gottes Volk.
Bedenkt auch die Worte Ellen G. Whites im Einführungsteil:
Die Bedeutung des jüdischen Gottesdienstes ist noch immer nicht ganz klar erfasst worden. Tiefe, grundlegende Wahrheiten waren da, als Schatten auf das Zukünftige, in Riten und Symbole gekleidet. Das Evangelium ist der Schlüssel, der diese Geheimnisse erschließt. Wenn wir den Erlösungsplan kennen, sind wir auch in der Lage, diese Wahrheiten zu verstehen. Weit mehr, als wir davon Gebrauch machen, ist es unser Vorrecht, diese wunderbaren Dinge immer besser zu begreifen. Gott möchte, dass wir in seine tiefen Gedanken immer mehr Einblick gewinnen können. Engel würden etwas darum geben, wenn sie die Erkenntnis haben könnten, die Menschen mit dem aufrichtigen Verlangen, Gottes Wort kennen zu lernen und mit ihm versöhnt zu werden, geschenkt wird. Deshalb wollen wir darum bitten, dass Gott unsere Erkenntnis in jeder Hinsicht erweitert, was nur er allein zu tun vermag. {Bilder vom Reiche Gottes, 103}
2. Durch Jesus und den Feigenbaum
Bei unserer Erforschung, ob es noch weitere Hinweise gibt, dass der biblische Kalender zur Zeit Jesu immer noch so im Gebrauch war, wie er von Ihm selbst dem Mose gegeben wurde, ist es nun an der Zeit, unseren Herrn selbst zu Wort kommen zu lassen. Wie ihr sehen werdet, gibt Er uns in der Bibel eine wunderbare Antwort auf die lange gesuchte Frage, in welchem Monat Er ans Kreuz ging.
Als er aber des Morgens wieder in die Stadt ging, hungerte ihn; und er sah einen Feigenbaum am Wege und ging hinzu und fand nichts daran denn allein Blätter und sprach zu ihm: Nun wachse auf dir hinfort nimmermehr eine Frucht! Und der Feigenbaum verdorrte alsbald. Und da das die Jünger sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so bald verdorrt? (Matthäus 21,18-20)
Wann chronologisch dieses Ereignis stattfand, wird uns am Anfang des Kapitels 21 von Matthäus gesagt:
Da sie nun nahe an Jerusalem kamen, gen Bethphage an den Ölberg, sandte Jesus seiner Jünger zwei und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin finden angebunden und ihr Füllen bei ihr; löset sie auf und führet sie zu mir! (Matthäus 21,1-2)
Wir befinden uns also bereits in der Woche der Kreuzigung. Das Kapitel begann mit Jesu Einzug in Jerusalem am Sonntag vor der Kreuzigung. Markus gibt uns noch ein wenig mehr Details zum Ereignis selbst:
Und des anderen Tages, da sie von Bethanien gingen, hungerte ihn. Und er sah einen Feigenbaum von ferne, der Blätter hatte; da trat er hinzu, ob er etwas darauf fände, und da er hinzukam, fand er nichts denn nur Blätter, denn es war noch nicht Zeit, daß Feigen sein sollten. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Nun esse von dir niemand ewiglich! Und seine Jünger hörten das. Und sie kamen gen Jerusalem. Und Jesus ging in den Tempel, fing an und trieb aus die Verkäufer und Käufer in dem Tempel; und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenkrämer stieß er um, und ließ nicht zu, daß jemand etwas durch den Tempel trüge. Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: „Mein Haus soll heißen ein Bethaus allen Völkern“? Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht. Und es kam vor die Schriftgelehrten und Hohenpriester; und sie trachteten, wie sie ihn umbrächten. Sie fürchteten sich aber vor ihm; denn alles Volk verwunderte sich über seine Lehre. Und des Abends ging er hinaus vor die Stadt. Und am Morgen gingen sie vorüber und sahen den Feigenbaum, daß er verdorrt war bis auf die Wurzel. Und Petrus gedachte daran und sprach zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott. (Markus 11,12-22)
Markus erzählt uns genau, dass Jesus am Montag nach Seinem herrlichen Einzug in Jerusalem den Feigenbaum verfluchte und am Dienstag war er bereits verdorrt. Wir alle wissen, dass Jesus damit ein Gleichnis gab, wie es um Sein Volk, die jüdische Nation, stand. Sie hatten viele Blätter (viel Prunk), aber sie brachten keine gute Frucht. Deshalb würde Ihnen der Leuchter weggenommen werden.
Aber bisher ist offenbar noch niemand auf die Idee gekommen, einmal genauer zu lesen und eine weitere Botschaft in diesen Versen zu entdecken, die uns exakt enthüllt, in welchem Monat die Kreuzigungswoche stattfand.
Ich bin nach einem Leben als Informatiker vor 5 Jahren Bauer in Südamerika geworden, weil ich dem Ruf Ellen G. Whites und damit Gottes gehorchte, ein einfaches Landleben zu führen und der umliegenden Bevölkerung das Evangelium zu bringen. Ich musste vieles lernen und es gab schreckliche Enttäuschungen auf dem Weg, zu erkennen, dass es keine intakte Natur mehr gibt und es fast unmöglich geworden ist, heute ohne Millionen-Dollar-Einsatz eine kleine Landwirtschaft zu betreiben, die eine Familie ernähren kann. Das Leben eines Kleinbauern kann sehr schwierig sein. Als ich mein kleines Landstückchen mit vielen Steinen in einer gebirgigen Gegend kaufte, weil ich viel gebetet hatte und überzeugt war, dass mir Gott auf wundersame Weise dieses Land mit einem gebohrten Tiefbrunnen und einem wunderschönen Gebirgsbächlein gezeigt hatte, wusste ich noch nicht, welche Prüfungen auf mich zukommen würden. Es hatte am Übergabetag noch so stark geregnet, dass das Bächlein zu einem Flüsschen angeschwollen war und die Ladefläche des Pickup des Ex-Besitzers in Minuten bis zum Rand mit Regenwasser gefüllt war, dass alles überlief. So starken Regen kannte ich nicht von Deutschland.
Man sagte mir, dass das Bächlein in den vergangenen 35 Jahren noch nie ausgetrocknet war und bei diesem Sturzregen glaubte ich das gerne. Später sollte ich meine jetzige Frau kennenlernen, die eine Nachbarstochter einer Familie ist, die ich evangelisieren durfte und auch sie erzählte mir immer, dass dieses Bächlein eigentlich immer ein Flüsschen gewesen sei, in dem man sogar kiloschwere Fische fangen konnte. Dann begann die schlimmste Trockenheit, die man sich nur vorstellen kann. Im Jahre 2005 hörte es das Regnen auf, ca. 3 Monate nachdem ich das Land gekauft und mich dort einigermaßen eingerichtet hatte. Trotz aller Gebete regnete es biblische dreieinhalb Jahre nicht mehr nennenswert und ich musste lernen, was Dürre bedeutet. Tränen, Verlust, Leiden und mit ansehen, wie alles um einen herum abstirbt. Zuerst trocknete der „nie austrocknende Bach“ komplett aus. Dann verdorrten meine geliebten Fruchtbäume, die ich zu Hunderten mit meinem Land gekauft hatte, reihenweise.
Wir gossen aus dem Tiefbrunnen, schafften eine Motorpumpe mit höherer Leistung an, aber wir konnten in diesen Jahren nicht alle Bäume retten. Vieles ging verloren. Von nicht allzu weiter Ferne hörten wir die Kühe der Nachbarn brüllen vor Durst, denn hier hat niemand so einen Brunnen wie wir. Aber sie wollten auch ihre Kühe nicht zu uns bringen, obwohl ich das anbot, weil die katholische Landkirche hier verkünden hatte lassen, dass sich uns niemand nähern dürfe, da wir Satanisten seien. Nach einigen Monaten wurde es still. Das Vieh der Nachbarn war gestorben, nur unsere wenigen mageren Kühe, die ich mit dem Land erworben hatte, lebten noch, da wir Wasser hatten und ich Viehfutter aus anderen Gegenden mit meinen Mitteln kaufen konnte, was der armen Bevölkerung um uns herum versagt blieb.
Aber der schlimmste Kampf für uns war der Kampf um das Überleben unserer vielen Zitrus-, Mango-, Papaya- und Guaven-Bäume. Als nach dreieinhalb Jahren wieder echter Regen fiel, hatte ich gelernt zu beobachten, wie man an einem Baum erkennen kann, ob er verdorren oder überleben wird und dann lernte ich auch zu begutachten, ob ein Baum Früchte tragen wird und ob es viele oder wenige sein werden. Das ist eigentlich ganz einfach, aber für einen Schreibtischhengst wie mich war alles neu.
Ich lernte, dass es Jahre gab, in denen wenige Früchte zu erwarten waren und Jahre, in denen viele Früchte kamen. Hauptsächlich hängt dies von der Regenmenge ab, aber natürlich auch vom Alter eines Baumes und weiteren Faktoren, wie z.B. die Höhenlage. Da wir ca. 100 m höher liegen als unsere Umgebung, wird bei uns alles etwas später reif. Dafür haben wir aber auch länger Früchte. Schon 100m machen einen Unterschied von bis zu einem Monat in der Reifezeit.
Bei uns gibt es keine Feigen, so musste ich mich da erst einmal einlesen und erfuhr zu meinem Erstaunen, dass Feigenbäume im Gegensatz zu den meisten anderen Bäumen ihre Knospen und ihre Frucht vor dem Blattwerk entwickeln. Hat also ein Feigenbaum bereits Blätter, dann ist zu erwarten, dass er auch Früchte trägt.
Jesus hatte den Baum begutachtet und ihn auf Früchte untersucht, da er Hunger hatte. Markus sagt uns, dass nicht die Zeit für Feigen gekommen war. Die Zeit für Feigen in Israel ist „Ende Mai bis Anfang Oktober“ (siehe Israel Information).
Nun nehmen die meisten Gelehrten Markus 11,13 zum Anlass, auszuschließen, dass es bereits Ende Mai war, als der Herr gekreuzigt wurde, denn dann wäre ja bereits die Zeit für Feigen gekommen. Aber Ellen G. White, die das alles in Vision gesehen hat, sagt uns folgendes:
Die ganze Nacht verbrachte Jesus im Gebet, und am frühen Morgen ging er wieder zum Tempel. Auf dem Wege dahin kam er an einem Feigenhain vorbei. Er war hungrig, und „er sah einen Feigenbaum von ferne, der Blätter hatte; da trat er hinzu, ob er etwas darauf fände. Und da er hinzukam, fand er nichts als nur Blätter denn es war nicht die Zeit für Feigen.“ Markus 11,13. Die Zeit der reifen Feigen war noch nicht gekommen, außer in bestimmten Gegenden; und auf den Höhen um Jerusalem konnte man sagen: „Es war nicht die Zeit für Feigen.“ Doch in dem Garten, zu dem Jesus kam, schien ein Baum allen anderen weit voraus zu sein. Er war bereits mit Blättern bedeckt, und es liegt in der Natur des Feigenbaumes, daß die wachsende Frucht erscheint, noch ehe sich die Blätter entfaltet haben. Deshalb versprach dieser im vollen Blätterschmuck stehende Baum gut entwickelte Früchte. Aber der Schein trog. Beim Absuchen seiner Zweige vom niedrigsten bis zum höchsten fand Jesus „nichts als nur Blätter“, eine Fülle prunkenden Laubwerks, nichts weiter. {Das Leben Jesu, 574, 575}
Die Bemerkung von Markus bezog sich also auf die Gegend, in der sie wanderten, die „Höhen“ um Jerusalem. Aber das Wichtigste ist, dass sie sagt, „außer in bestimmten Gegenden“. Also war die Zeit der Feigen in bestimmten Gegenden bereits gekommen und die früheste Zeit dafür ist nach aller Literatur, die ich ausfindig machen konnte, nirgends in ganz Israel vor Ende Mai.
Sehr interessant ist auch, wie sie die Flora beim Einzug Jesu in Jerusalem beschreibt:
Am ersten Tag der Woche hielt Christus seinen Einzug in die Stadt. Die Volksmenge, die sich in Bethanien um den Herrn gesammelt hatte, begleitete ihn, neugierig auf seinen Empfang in Jerusalem. Viele Menschen befanden sich auf dem Wege nach der Hauptstadt, das Passahfest zu feiern, und diese schlossen sich der Menge an, die um Jesus war. Die ganze Schöpfung schien sich zu freuen. Die Bäume prangten in hellem Grün, und ihre Blüten verbreiteten einen köstlichen Duft. Frohes Leben überall, wohin man schaute. Die Hoffnung auf das neue Reich war wieder erwacht. {Das Leben Jesu, 562}
Das ist ein eindeutiger Hinweis, dass wir uns bei der Höhenlage Jerusalems bereits Mitte bis Ende des Monats Mai befinden, denn die Bäume bekommen erst im April in Israel ihr Blattwerk und in Höhenlagen sogar erst ein wenig später Ende bis Mitte Mai. Ausnahme ist nur die Mandelblüte, aber die ist bereits im Februar und damit sowieso ausgeschlossen.
Die Geschichte mit dem vertrockneten Feigenbaum enthält für mich auch einen Hinweis darauf, dass ein Schaltmonat im alten Jahr vorlag. Warum? Ich bin kein Feigenbaumexperte, aber wie ich sagte, habe ich in dreieinhalb Jahren der Dürre gelernt zu beurteilen, ob ein Baum vertrocknen wird oder nicht. Aber damit er vertrocknet, während er volles Laub hat und ringsumher alles grünt und blüht, muss vorher eine Dürre erfolgt sein. Viele Bäume, die nach großer Dürre absterben, entwickeln gewissermaßen panikartig ein übermäßiges Laubwerk. Es ist das letzte Aufbäumen des Baumes gegen seinen eigenen Tod. Aber dann kommt das Ende sehr rasch. Das mag Jesus erkannt haben. Ich glaube nicht, dass Er Seine göttliche Kraft benutzt hat, um den Baum, den Er geschaffen hat, wirklich zu verfluchen, nicht einmal als Beispiel für Sein verlorenes Volk. Aber es besteht die Möglichkeit, dass dieser Baum einfach am Rande seiner Kraft war, nach einer Dürrezeit, die nun zwar vorbei war, aber an diesem Baum ihre Spuren hinterlassen hatte. Deshalb hatte der Baum vielleicht auch keine Früchte vor dem Blattwerk entwickelt. Diese Dürre hätte aber auch dann die Gerstenernte negativ beeinflusst und dazu geführt, dass ein 13. Monat gehalten werden musste, damit für das Erstlingsfest auch wirklich reife Gerste zur Verfügung stehen würde.
Ich bin leider kein Weinbauer, aber vielleicht kann einmal jemand nachprüfen, in welchem Monat eine voll ausgetriebene Weinrebe in der Höhenlage von Jerusalem herum gesehen werden kann, denn Ellen G. White schreibt in Das Leben Jesu:
Der Heiland befand sich mit seinen Jüngern auf dem Wege nach Gethsemane, einem ruhig gelegenen Ort am Fuße des Ölberges, den der Herr oft aufgesucht hatte, um nachzudenken und zu beten. Jesus hatte den Jüngern das Wesen seiner Sendung und ihre geistliche Bindung zu ihm, die sie unterhalten sollten, erklärt. Nun veranschaulichte er ihnen diese Erklärung. Das silberne Licht des Mondes enthüllte einen Weinstock, der voller Reben war. Der Heiland lenkte die Aufmerksamkeit der Jünger auf dieses Bild und benutzte es als Symbol.
Im englischen Originaltext werden die Reben als „flourishing“ bezeichnet, was auf einen bereits stark entwickelten Austrieb der Reben schließen lässt. Das ist doch sicher mal eine „adventistische“ Untersuchung zusammen mit unseren Geschwistern aus Israel wert, nicht wahr?
Und noch ein weiteres Mal sagt uns unser Herr in der Bibel, wie Sein Kreuzestod relativ zu den Jahreszeiten liegt:
An dem Feigenbaum lernet ein Gleichnis: wenn sein Zweig jetzt saftig wird und Blätter gewinnt, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch wenn ihr das alles sehet, so wisset, daß es nahe vor der Tür ist. (Matthäus 24,32-33)
Das kleine Wörtchen „jetzt“ macht klar, dass Jesus den Jüngern einen Feigenbaum zeigte, der bereits einen saftigen Zweig hatte, der Blätter austrieb. Dies geschah ebenfalls in der Kreuzigungswoche als Er sagte: „so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist“. Wenn dies - wie fast die gesamte Christenheit annimmt - eine Woche vor dem 25. April gesagt worden wäre, dann wäre noch nicht einmal das erste Drittel des Frühlings ganz abgelaufen gewesen und es fehlten noch ganze zwei Monate oder zwei Drittel des Frühlings bis zum Sommeranfang.
Sagte das Jesus aber kurz vor dem 25. Mai, dann macht das Sinn, denn es fehlte ja nur noch ein Monat bis Sommeranfang.
Die vielen Hinweise, die wir aus der Schrift durch die Naturbeschreibungen Jesu in Seinen wunderbaren Gleichnissen erhalten, die wiederum im Einklang mit den Schilderungen Ellen G. Whites sind, machen uns deutlich, dass Jesus in der schönsten Phase des Frühlings am Kreuze litt, als die Natur in ihrer größten Blüte und Wachstumsphase stand. Dies zeigt einmal mehr auf wunderbare Weise, dass der Heiland eigentlich gekommen war, um Sein Volk in einen überschwänglichen Sommer reicher Erträge zu führen, aber Sein Volk hat Ihn nicht erkannt und stattdessen kreuzigen lassen.
Hoffentlich erkennen wir diesmal, dass die Zeit gekommen ist. Und wie wir sehen werden, ist das korrekte Datum von Jesu Kreuzestod und der damit wiedergefundene wirkliche biblische Kalender der Schlüssel zum Verständnis der letzten biblischen Prophezeiungen.