Der letzte Countdown

Vergangenen Sonntag erhielten wir ein Mail und darin wurde uns – außer den bereits in Ein gutgemeinter Rat abgehandelten Zitaten gegen das Zeitfestsetzen – ein interessantes Zitat von Ellen G. White aus dem Großen Kampf vorgelegt, das als ein weiteres Argument gegen unsere Bewegung verwendet wird. Seid ihr in der Lage, es zu harmonisieren und den anscheinenden Widerspruch zur Botschaft des Vierten Engels zu entkräften? Ich zitiere wörtlich aus dem Mail:

„Die Gerechten und Gottlosen werden dann noch in ihrem sterblichen Zustand auf Erden leben: sie werden pflanzen und bauen, essen und trinken und nicht wissen, daß die endgültige unwiderrufliche Entscheidung im himmlischen Heiligtum bereits gefallen ist.“ {GK 490.3}

(Wie kann das sein, wenn wir jetzt schon den Zeitpunkt des Endes der Gnadenzeit wissen?)

Habt ihr erkannt, warum dieses Zitat als Gegenargument verwendet wird? Wie kann es sein, dass die Entscheidung im Himmel bereits gefallen ist (am Abend des 17. Oktober 2015) und es danach trotzdem noch Gerechte gibt, die weiter in Unwissenheit der Zeit pflanzen, bauen, essen und trinken? Wie kann das sein, wenn wir (die 144.000) doch jetzt schon den Zeitpunkt des Endes der Gnade wissen und die einzigen Gerechten sind, die in der Plagenzeit existieren? Können diese Gerechten, von denen hier Ellen G. White spricht, die 144.000 sein? Wenn nicht, wer ist dann gemeint?

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Offensichtlich geht es in dem Zitat um die Zeit der Plagen, denn dann ist das Untersuchungsgericht beendet und die endgültige Entscheidung bereits getroffen worden, wer zu den Gerechten und wer zu den Gottlosen zählt. Aber sind wir nicht alle gelehrt worden, dass nur die 144.000 die Plagenzeit durchleben und Jesus lebend wiederkommen sehen werden? Und wissen wir nicht von Ellen G. White, dass der letzte Märtyrer vor dem Ende der Gnadenzeit sein Zeugnis geben und sterben wird? Das sind doch die beiden einzigen Gruppen von „Gerechten“, die aus dem Gericht an den Lebenden kommen, oder etwa nicht?

Aus dem Kontext gerissen

Bestimmt habt ihr sofort das Buch Der große Kampf hervorgeholt und nachgeprüft, was es denn nun mit diesem Zitat auf sich hat und in welchen Kontext Ellen G. White es gesetzt hat. Dabei haben wir sofort bemerkt, dass dieses Zitat völlig aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Lesen wir daher ein wenig mehr als nur das, was dieser Franz „Koscher“ (ich komme am Ende des Artikels nochmal auf ihn zu sprechen) uns an den Kopf wirft:

Sehr ernst sind die mit dem Schlußwerk der Versöhnung zusammenhängenden Vorgänge, folgenschwer die damit verbundenen Tatsachen. Das Gericht geht jetzt im himmlischen Heiligtum vor sich. Schon viele Jahre wird dies Werk getan. Bald — niemand weiß wie bald — werden die Fälle der Lebenden behandelt werden. In der Ehrfurcht gebietenden Gegenwart Gottes wird unser Leben untersucht werden. Mehr denn je ist es jetzt am Platze, daß jede Seele die Ermahnung des Heilandes beherzige. „Sehet zu, wachet und betet, denn ihr wisset nicht, wann es Zeit ist.“ Markus 13,33. „So du nicht wirst wachen, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und wirst nicht wissen, welche Stunde ich über dich kommen werde.“ Offenbarung 3,3.

Spott über Noah

Geht dann das Untersuchungsgericht zu Ende, so wird das Schicksal aller Menschen zum Leben oder zum Tode entschieden sein. Die Gnadenzeit endet kurz vor der Erscheinung des Herrn in den Wolken des Himmels. Christus erklärte im Hinblick auf diese Zeit: „Wer böse ist, der sei fernerhin böse, und wer unrein ist, der sei fernerhin unrein; aber wer fromm ist, der sei fernerhin fromm, und wer heilig ist, der sei fernerhin heilig. Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden.“ Offenbarung 22,11.12.

Die Gerechten und Gottlosen werden dann noch in ihrem sterblichen Zustand auf Erden leben: sie werden pflanzen und bauen, essen und trinken und nicht wissen, daß die endgültige unwiderrufliche Entscheidung im himmlischen Heiligtum bereits gefallen ist. Vor der Sintflut, nachdem Noah in die Arche gegangen war, machte Gott hinter ihm zu und schloß die Gottlosen aus; sieben Tage lang setzten die Menschen ihre gleichgültige, vergnügungssüchtige Lebensweise fort und spotteten der Warnungen eines drohenden Gerichts, ohne zu wissen, daß ihr Schicksal entschieden war. „Also“, sagte der Heiland, „wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes.“ Matthäus 24,39. Still, unbeachtet wie ein Dieb um Mitternacht wird die entscheidungsvolle Stunde kommen, in der sich das Schicksal jedes Menschen erfüllen und die den sündigen Menschen angebotene göttliche Gnade auf immer entzogen wird.

„So wachet nun ..., auf daß er nicht schnell komme und finde euch schlafend.“ Markus 13,35.36. Gefahrvoll ist der Zustand derer, die — des Wachens müde — sich den Verführungen der Welt zuwenden. In derselben Stunde, da der Geschäftsmann sich ganz dem Gewinnstreben hingibt, da der Vergnügungssüchtige seine Befriedigung sucht und die Modepuppe ihren Schmuck anlegt, kann der Richter der ganzen Welt den Urteilsspruch aussprechen: „Man hat dich in einer Waage gewogen und zu leicht gefunden.“ Daniel 5,27. {GK 490.1-491.1}

Hab ihr bemerkt, dass der Paragraph nicht einmal vollständig wiedergegeben, sondern nur ein Teil daraus verwendet wurde? Erst jetzt sehen wir, dass Ellen G. White hier einen direkten Vergleich mit den sieben Tagen Noahs macht. So wie damals bei Noah, als sich eine Gnadentüre schloss und alle, die sich außerhalb der Arche befanden, sterben mussten, so wird es auch im kommenden Oktober sein. Es werden zwar diesmal gerechte und ungerechte Menschen existieren, die so weiterleben wie bisher und nicht wissen werden, dass die Gnadenzeit beendet ist, aber beide sind nicht in der Arche – sie müssen in der Zeit der Plagen sterben. Ellen G. White gibt auch den Zeitraum an, für wie lange sie unwissend sein werden: für sieben Tage gemäß dem Typus von Noah. Am achten Tag, also am 25. Oktober 2015, wenn die erste Plage ausgegossen werden wird, sollte wohl den Unwissenden auch klar werden, dass die endgültige Entscheidung im Himmel gefallen ist.

Es ist sehr interessant, dass in diesen Zitaten immer wieder auf eine unserer Lieblingsstellen in Offenbarung 3 hingewiesen wird, nämlich auf die Warnung, doch bitteschön wach zu sein, damit man eben die Stunde [den buchstäblichen Tag] wissen möge und wir beziehen diese Stelle immer auf diejenigen, die die Orionbotschaft als Ganzes angenommen haben und letztlich zu den 144.000 gehören werden. Es sind diejenigen, die nicht nur Donner und Erdbeben hörten, sondern die Zeitverkündigung angenommen haben:

Bald hörten wir die Stimme Gottes gleich vielen Wassern, die uns Tag und Stunde des Kommens Jesu mitteilte. Die lebenden Heiligen, 144000 an der Zahl, kannten und verstanden die Stimme, während die Gottlosen sie für Donner und Erdbeben hielten. {FS 13.1}

Offensichtlich haben diese „Gerechten“, von denen Ellen G. White in dem Zitat spricht, dieses Wissen aber nicht und es liegt jetzt an uns, herauszufinden, was diese anderen „Gerechten“ ausmacht bzw. wer sie sind.

Können sie Märtyrer sein?

Es stellt sich die Frage, ob es Märtyrer sein könnten? Der letzte Märtyrer wird aber sein irdisches Leben in der Wahrheit geopfert haben, bevor die Gnadentüre geschlossen ist. Er hat die Grundlehren bis zum 1888-Triplett angenommen, so wie wir sie in Die Genetik des ewigen Lebens beschrieben haben.

Am Abend des 17. Oktober 2015 wird die Zahl der Märtyrer erfüllt sein und es werden die Herzen der Gottlosen vollkommen verschlossen sein, sodass das Zeugnis der Märtyrer niemanden mehr zur Umkehr bewegen könnte.

… Würde das Blut der treuen Zeugen Christi [144.000] zu dieser Zeit [in der Zeit der Plagen] vergossen, so könnte es nicht gleich dem Blut der Märtyrer wie ein Same sein, gesät, damit eine Ernte zu Gottes Ehre reife. Ihre Treue wäre kein Zeugnis, um andere von der Wahrheit zu überzeugen; denn die Wogen der Barmherzigkeit haben sich an den verhärteten Herzen gebrochen, bis sie nicht mehr wiederkehrten. … {GK 634.2}

Also können mit den „Gerechten“ in diesem speziellen Zitat auch nicht Märtyrer gemeint sein, denn nach dem Schließen der Gnadentüre gibt es keine Märtyrer mehr. Diese „Gerechten“ werden folglich nicht durch die Hand der Feinde wegen des Haltens des Sabbats umkommen.

Können sie einfach „gute Menschen“ aus anderen Religionen sein?

Es sollte uns allen zwar bekannt sein, aber es schadet nicht, dass wir genau Bescheid wissen, wer wann in den Augen Gottes gerecht ist. Es hilft uns zu verstehen, wer diese Gruppe von Menschen sein muss, die in der Zeit der Plagen noch als Gerechte existieren, aber trotzdem sterben. Betrachten wir ein paar Bibelverse, die mit dem Gericht und mit „gerecht“ zu tun haben.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen. (Johannes 5,24)

Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat. (Johannes 3,18)

Von welchem Gericht spricht hier der Apostel Johannes? Ist es das Untersuchungsgericht oder ein anderes Gericht? Kennt außer den Adventisten heutzutage sonst noch jemand das Untersuchungsgericht? Ich kann euch als ehemaliger Nicht-Adventist versichern, dass dies ein typisch adventistischer Begriff ist und eigentlich niemand (offiziell) darüber Bescheid weiß, obwohl es Tatsache ist. Wenn Jesus hier erklärt, dass derjenige nicht ins Gericht kommt, der an Ihn glaubt, dann kann es sich de facto nicht um das Untersuchungsgericht handeln, sondern es ist das 1000jährige Gericht im Himmel mit den Heiligen über die gottlosen und ungerechten Toten. Um herauszufinden, wer würdig ist, bei der Wiederkunft Jesu am 24.10.2016 dabei zu sein bzw. Teil der ersten Auferstehung zu werden, muss zuvor eine Untersuchung stattfinden: das Untersuchungsgericht.

Gericht

Wenn der König im Gleichnis die Gäste prüfend ansieht, so bedeutet dies Gericht. Die Gäste beim Evangeliumsfest sind die Menschen, die von sich behaupten, Gott zu dienen, und deren Namen im Buch des Lebens verzeichnet sind. Aber nicht alle sind wahre Christen. Ehe die endgültige Belohnung ausgeteilt werden kann, muss erst festgestellt werden, wer wirklich dafür geeignet ist, am Erbe der Gerechten Anteil zu haben. Die Entscheidung darüber muss vor der Wiederkunft Christi in den Wolken des Himmels getroffen werden, denn dann wird er kommen, „einem jeden zu geben, wie seine Werke sind“. Offenbarung 22,12. Schon vor Jesu Kommen wird also von jedem Menschen feststehen, „wie seine Werke sind“, und dementsprechend wird auch jeder Nachfolger Christi seinen Lohn erhalten.

Während die Menschen noch hier auf der Erde leben, findet im Himmel das Untersuchungsgericht statt. Alle, die seine Nachfolger sein wollen, beurteilt Christus nach dem, was in den Lebensbüchern über sie festgehalten ist. Nach ihren Taten entscheidet sich dann ihr Schicksal. {BRG 254.3-255.1}

Das Buch des Lebens enthält die Namen aller, die jemals in den Dienst Gottes getreten waren. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Freuet euch ..., daß eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ Lukas 10,20. Paulus spricht von seinen getreuen Mitarbeitern, deren „Namen sind in dem Buch des Lebens“. Philipper 4,3. Im Hinblick auf „eine solche trübselige Zeit“, „wie sie nicht gewesen ist“, erklärte Daniel, daß Gottes Volk errettet werden soll, und zwar „alle, die im Buch geschrieben stehen“. Daniel 12,1. In der Offenbarung heißt es, daß nur solche Menschen die Stadt Gottes betreten dürfen, deren Namen „geschrieben sind in dem Lebensbuch des Lammes“. Offenbarung 21,27. {GK 480.3}

Wann tritt man in den Dienst Jesu? Das ist ganz wichtig zu verstehen! Jemand lernt den christlichen Glauben kennen, liest in der Bibel, hat vielleicht ein besonderes Erlebnis mit Gott und eines Tages kommt er zu dem Entschluss, dass er Jesus und Sein Opfer unbedingt braucht und begehrt, getauft zu werden. Denkt an das Beispiel von Philippus und dem Kämmerer. In dem Moment der Taufe tritt ein Mensch bewusst in den Dienst Jesu und damit wird er eingeschrieben in das Buch des Lebens.

Und jetzt wird es interessant! Im Untersuchungsgericht an den Toten und an den Lebenden wird entschieden, ob all diese bekennenden Diener Gottes auch wirklich würdig sind, beim Wiederkommen Jesu im Oktober 2016 dabei zu sein oder eben nicht.

Diese Gerechten nach dem Gnadenende müssen also bekennende Christen sein und das schließt folglich alle jene aus, die an Allah, Buddha, Shiva, etc. glauben und den einzigen Namen, der Rettung bedeutet, ablehnen. Bedenkt auch, was Paulus über jene spricht, die von Natur aus „das Werk des Gesetzes“ befolgen:

Denn bei Gott gibt es kein Ansehen der Person; alle nämlich, die ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verlorengehen; und alle, die unter dem Gesetz gesündigt haben, werden durch das Gesetz verurteilt werden — denn vor Gott sind nicht die gerecht, welche das Gesetz hören, sondern die, welche das Gesetz befolgen, sollen gerechtfertigt werden. Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, da sie ja beweisen, daß das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen — an dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird nach meinem Evangelium. (Römer 2,11-16)

Dieser Bibelvers wird oft missverstanden und viele sind der Meinung, dass die hier erwähnten Heiden gerettet sind. Aber Paulus verwendet hier diese Heiden als ein Beispiel gegen die Juden, denn sie meinten, dass sie besser wären und es ging um die Beschneidung am Fleisch. Schon im nächsten Kapitel kommt Paulus zum Punkt und erklärt, dass „keiner gerecht ist, auch nicht einer“ und dass „aus Werken niemand gerecht wird“, sondern alle die „Gerechtigkeit Gottes“ benötigen.

Haben die Juden oder auch fernöstliche Glaubensgemeinschaften das Opfer Jesu angenommen? Nein, leider nicht! Sie alle sind nicht im Untersuchungsgericht. Sie können zwar anständige Menschen sein, nicht stehlen, nicht töten, freigiebig und nicht neidisch sein, die Eltern ehren, etc., aber wer segnet ihren Ehebund und wissen sie wirklich, wer ihr wahrer Schöpfer ist und was Er für die Menschheit und das Universum getan hat?

Das Untersuchungsgericht teilt sich in zwei Teile: das Gericht an den Toten und das Gericht an den Lebenden. Das Gericht an den Toten entscheidet darüber, wer Teil der ersten Auferstehung wird, die bei Jesu Wiederkunft stattfindet. Das Gericht an den Lebenden entscheidet – wie der Name schon sagt – über diejenigen, die in der Zeit dieses Gerichtsteils LEBEN. Es beantwortet die Frage: Wer kommt aus dem Gericht an den Lebenden als gerecht hervor?

Die Gerechten sind ohne Zweifel alle Christen: die 144.000, die nicht sterben werden, die Märtyrer, die alle vor dem Gerichtsende ihr Opfer bringen und es sind diejenigen, die Ellen G. White in dem eingangs erwähnten Zitat anführt. Aber es gibt noch mehr Kriterien…

Werden sie den Sabbat angenom­men haben?

Ellen G. White beantwortet uns diese Frage:

Niemand aber wird den Zorn Gottes erleiden, ehe nicht die Wahrheit vor der Tür seines Herzens und Gewissens Einlass begehrt hat und verworfen worden ist. Es gibt viele, die nie Gelegenheit hatten, die besonderen Wahrheiten für diese Zeit zu hören. Die Verbindlichkeit des vierten Gebots ist ihnen nie im wahren Lichte gezeigt worden. Der in allen Herzen liest und jeden Beweggrund prüft, wird keinen, den nach Erkenntnis der Wahrheit verlangt, über den Ausgang des Kampfes im Unklaren lassen. Der Erlass soll dem Volk nicht blindlings aufgenötigt werden, sondern jeder wird hinreichend Licht empfangen, um seinen Entscheid einsichtsvoll treffen zu können. {GK 606.1}

Hier stellt sich allerdings die Frage, ob es jeden in der Welt nach der Wahrheit verlangt? Es wird also auch Menschen geben, die einfach lau sind (Laodizea) oder eben tot (Sardis). Diese werden nicht den Wunsch haben, aufgeklärt zu werden und haben sich deshalb schon für die falsche Seite entschieden.

Aber die Gerechten generell werden von der Verbindlichkeit des Sabbats erfahren und den Test in der kleinen Trübsalszeit vor den Plagen bestanden haben. Sie werden also die dritte Engelsbotschaft angenommen haben. Damit werden sie auch Teil der speziellen Auferstehung. Darüber besteht kein Zweifel.

Es war Mitternacht, als es Gott gefiel, sein Volk zu befreien. Während die Gottlosen sie mit Spott umgaben, schien plötzlich die Sonne in ihrer vollen Kraft, und der Mond stand still. Die Gottlosen blickten voller Entsetzen auf die Szene, während die Heiligen mit feierlicher Freude die Zeichen ihrer Befreiung wahrnahmen. Zeichen und Wunder folgten schnell aufeinander. Alles schien außer seiner natürlichen Ordnung zu sein. Die Ströme flossen nicht mehr; dunkle, schwere Wolken stiegen am Himmel auf und stießen gegeneinander. Aber eine deutliche, klare, leuchtende Stelle war vorhanden, von wo her die Stimme Gottes gleich vielen Wassern kam und Himmel und Erde erschütterte. Ein mächtiges Erdbeben fand statt. Die Gräber öffneten sich, und diejenigen, die im Glauben unter der dritten Engelsbotschaft gestorben waren, und den Sabbat gehalten hatten, kamen verherrlicht aus ihren staubigen Betten hervor, um den Friedensbund zu vernehmen, den Gott mit denen, die sein Gesetz gehalten hatten, machen wollte. {EG 278.2}

Werden Sie Babylon verlassen haben?

Das Problem, das sich uns nun stellt, ist die Frage, wie die „Gerechten“ in der Plagenzeit sterben werden. Wir haben bereits ausgeschlossen, dass es durch die Hand der Feinde der Sabbatwahrheit geschehen kann, denn sonst gäbe es noch nach dem Schließen der Gnadentüre Märtyrer oder vergeblich vergossenes Blut von Gerechten, was aber nicht möglich ist.

Es bleiben also noch folgende Möglichkeiten übrig:

  1. Natürlicher Tod aufgrund von z.B. Krankheit, Altersschwäche, Unfällen.
  2. Tod aufgrund der Auswirkungen der Plagen und der Verfolgung, wie z.B. Hunger, Seuchen.
  3. Tod durch die Plagen selbst!

Beachtet besonders Punkt 3, der wohl den größten Anteil an den Todesursachen der „Gerechten“ ausmachen wird. Wie ist es aber möglich, dass „Gerechte“ die Plagen erleiden?

Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt! (Offenbarung 18,4)

Denjenigen, die Babylon verlassen, wird versprochen, dass sie nicht die Plagen Babylons empfangen werden. Babylon ist definiert durch den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele und das Sonntagshalten:

Wo ein „falscher Ruhetag“ über den Sabbat erhoben wird, den der Herr gesegnet und den Menschen gegeben hat, und wo die Unsterblichkeit der Seele gelehrt wird, da kann man vom berauschenden Wein Babylons sprechen. Wo man sich der Wahrheit widersetzt und an Irrlehren festhält, da wandelt sich eine Kirche zu Babylon, in dem sich Herrscher, Kaufleute und Kirchenführer zu einer unheiligen Einheit zusammenfinden. {FG2 69.3}

Wir haben bereits gesehen, dass die „Gerechten“ den Sabbat heiligen werden und wir können auch davon ausgehen, dass sie auch andere Lehren Babylons nicht mehr glauben oder lehren werden, sonst wären sie wohl kaum „Gerechte“.

Wie können sie aber dann durch Gottes Plagen sterben, wenn doch das Gegenteil versprochen ist? Unser Problem liegt wie immer in einem oberflächlichen Lesen des Bibelverses. Es ist ihnen nämlich nur versprochen, dass sie nicht die Plagen BABYLONS empfangen werden und nicht etwa - wie viele meinen – gar keine Plagen.

Tatsächlich sind die sieben letzten Plagen ein Anti-Typ zu den 10 Plagen Ägyptens zur Zeit Mose. Auch da gab es Plagen, die nur die Ägypter trafen (die letzten sieben) und einige, die sowohl die Ägypter als auch die Israeliten peinigten (die ersten drei).

Sehen wir in der Offenbarung nach, welche der sieben letzten Plagen, direkt Babylon bzw. deren falschen Lehren zugeordnet werden können. Diese sind es, von denen die „Gerechten“, die noch in der Plagenzeit leben aber sterben werden, verschont bleiben:

Und der erste ging hin und goß seine Schale aus auf die Erde; da entstand ein böses und schmerzhaftes Geschwür an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten. (Offenbarung 16,2)

Diese Plage betrifft nur diejenigen, die den Sonntag angenommen haben und damit nicht einen einzigen Gerechten. Dies spiegelt sich auch noch in der fünften Plage wider:

Und der fünfte goß seine Schale aus auf den Thron des Tieres, und dessen Reich wurde verfinstert, und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerz und lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre und taten nicht Buße von ihren Werken. (Offenbarung 16,10-11)

Alle anderen Plagen treffen leider auch die lebenden Gerechten mit Ausnahme der 144.000 – der Gemeinde Philadelphia - die einen besonderen Schutz in der Stunde der Prüfung haben:

Weil du das Wort meiner Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, zu versuchen, die auf Erden wohnen. (Offenbarung 3,10)

Zu welcher Gruppe gehören sie?

Lernen wir mehr über den Urteilsspruch, der an diesem einzigartigen Tag im Oktober 2015 gefällt wird und hoffen, dadurch der Lösung näher zu kommen:

Wer Unrecht tut, der tue weiter Unrecht, und wer unrein ist, der verunreinige sich weiter, und der Gerechte übe weiter Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich weiter! (Offenbarung 22,11)

Bisher haben wir das so verstanden, dass es nur zwei Gruppen gibt: Die Gottlosen und die Gerechten. Lesen wir aber genauer, dann sehen wir, dass sogar von vier Gruppen die Rede ist: Es gibt die Ungerechten und die Unreinen und auf der anderen Seite die Gerechten und die Heiligen. Ungerechte stehen den Gerechten gegenüber und Unreine stehen den Heiligen gegenüber.

Betrachten wir zunächst die Gruppe der „Heiligen“. Das griechische Wort für „der Heilige“ ist „hagios“ (G40) und bedeutet „zum zeremoniellen Dienst abgesondert“. Es sind diejenigen, die für einen zeremoniellen Tempeldienst „abgesondert“ sind. Das bringt uns direkt zu dem Vers, der das Siegel der Mitglieder der Gemeinde Philadelphia (die 144.000) beschreibt:

Wer überwindet, den will ich zu einem Pfeiler im Tempel meines Gottes machen, und er wird nicht mehr hinausgehen; und ich will auf ihn den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, welches aus dem Himmel von meinem Gott herabkommt, und meinen Namen, den neuen. (Offenbarung 3,12)

Auch Ellen G. White beschreibt die 144.000 mit einem besonderen Bezug zum Tempel:

Als wir im Begriff waren, den Tempel zu betreten, erhob Jesus seine liebliche Stimme: „Nur die 144.000 betreten diesen Ort,“ und wir riefen: „Halleluja!“ {EG 16.2}

Der „zeremonielle“ Dienst während der Plagenzeit, für den NUR die 144.000 abgesondert sind, ist das Zeugnisgeben ohne einen Fürsprecher über die gesamte Zeit bis zum Kommen Jesu. Andere „Gerechte“ würden früher oder später während der Plagenzeit fallen und werden deshalb von Gott zur Ruhe gelegt. Ihr Tod ist also Gnade, egal welche Ursache er hat!

Nur die 144.000 waren bereit, ihr ewiges Leben für das Zeugnis für den Vater zu opfern und nur sie haben deshalb genug Heiligen Geist für die gesamte Plagenzeit und werden letztendlich nicht den Tod finden:

Wer irgend sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren; und wer irgend es verliert, wird es erhalten. (Lukas 17,33 Elberfelder)

Sie sind die wahren Priester des Volkes Gottes und stehen ihm vor. Sie sind die verständigen Lehrer der anderen. Sie haben die Vierte-Engelsbotschaft aus dem Orion zur Gänze angenommen:

Und die Verständigen werden leuchten wie des Himmels Glanz und die, welche vielen zur Gerechtigkeit verholfen haben, wie die Sterne immer und ewiglich. (Daniel 12,3)

Nun wird klar, wer die Gruppe ist, die den „Heiligen“ gegenübersteht: die Unreinen. Sie sind die Leiter des vorgeblichen Volkes Gottes, die falsche Lehren lehrten, die Botschaft des Vierten Engels ablehnten und so das Volk um seine Chance brachten. Sie sind unrein und damit vom Betreten des Tempels (und des Himmels) für immer ausgeschlossen. Sie hatten als Leiter große Verantwortung und haben sich als der „Priesterschaft“ unwürdig erwiesen.

Kommen wir zur Gruppe der „Gerechten“. Zuerst ist deutlich anzumerken, dass wir hier den eindeutigen biblischen Beweis vorliegen haben, dass es zwei Gruppen von Geretteten während der Plagenzeit gibt: die „Gerechten“ und die „Heiligen“. Damit ist die gesamte Argumentation gegen unsere Bewegung durch das Anfangs-Zitat von Ellen G. White bereits entkräftet, da sowohl die 144.000, die sehr wohl die Zeit wissen, als auch die „Gerechten“, die die Zeit eben nicht wissen, während der Plagenzeit auf Erden leben werden.

Der Vers der ersten Plage macht es eigentlich ganz deutlich, wer diese Gerechten sind, die die erste Plage nicht empfangen werden:

Und der erste ging hin und goß seine Schale aus auf die Erde; da entstand ein böses und schmerzhaftes Geschwür an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten. (Offenbarung 16,2)

Es sind folglich all diejenigen (außer den 144.000), die das Malzeichen des Tieres nicht angenommen und sein Bild nicht angebetet haben. Das ist die große Gruppe von Christen, die alle Kriterien erfüllen, die wir vorher ermittelt haben. Im Unterschied zu den „Heiligen“ waren und sind sie aber keine designierten Leiter, sondern das „normale“ Volk.

Die ihnen gegenüberstehende Gruppe der Ungerechten ist damit auch eindeutig identifiziert. Es sind diejenigen des Volkes, die keine Leiterfunktion hatten und den Sonntag heiligten. Es sind diejenigen, die den breiten Weg des Fußvolkes Satans wählten.

Man kann die Gruppen auch als verschiedene Stufen der Heiligung interpretieren, je nachdem wieviel Licht sie empfangen haben und was ihre Reaktion darauf war.

  1. Die „heiligen“ 144.000 haben die Vierte-Engelsbotschaft erhalten und sie mit Freuden angenommen und zeugen mit ihrem ewigen Leben für den Vater.

  2. Die „Gerechten“ haben die Vierte-Engelsbotschaft nie zur Gänze erhalten und zeugen trotzdem durch Nicht-Annahme des Malzeichens für den Vater. Sie leben also sogar in der Plagenzeit auf der Höhe des erhaltenen Lichts des dritten Engels.

  3. Die „unreinen“ Leiter der abgefallenen Kirchen kennen die Vierte-Engelsbotschaft sehr wohl. Sie haben sie schon seit 2010 tatkräftig bekämpft. Viele von ihnen wissen, dass es die Wahrheit ist, wollen es aber nicht wahrhaben. Aber alle von ihnen haben die Sünde gegen den Heiligen Geist begangen und viele verführt.

  4. Die „Ungerechten“ haben von der Vierten-Engelsbotschaft sehr wenig oder nichts gehört, weil es ihre Leiter verhindert haben. Sie kennen aber die dritte Engelsbotschaft durch das Zeugnis der Märtyrer. Sie haben sich für die Seite Satans und das Halten des Sonntags entschieden und das Malzeichen des Tieres angenommen.

Wann werden sie auferstehen?

Wenn wir unsere besondere Gruppe an „Gerechten“ genau spezifizieren wollen, dann müssen wir noch einen Blick auf die Auferstehung der Gerechten werfen.

  • Die 144.000 werden die Plagenzeit lebend durchschreiten und Jesus wiedersehen, ohne den irdischen Tod geschmeckt zu haben.

  • Die im Untersuchungsgericht an den Toten für gerecht befundenen Toten aller Zeitalter werden am Letzten Großen Tag auferstehen.

  • Diejenigen, die unter der dritten Engelsbotschaft gestorben sind, also auch die Märtyrer des wiederholten 5. Siegels, werden 7 Tage zuvor auferstehen und die Anreise von Jesus in der Wolke neben den 144.000 miterleben.

  • Teil dieser speziellen Auferstehung sind auch diejenigen, die Jesus durchbohrt haben und diese werden durch Sein Kommen erneut sterben, denn kein Ungerechter kann Gott schauen.

Jetzt stellt sich die Frage: Zu welcher Gruppe gehören die „Gerechten“, die während der Plagenzeit noch leben, aber dann natürlich sterben werden und trotzdem Auferstehung feiern dürfen?

Es bleibt nur eine Möglichkeit, nämlich dass sie Teil der speziellen Auferstehung sind, denn sie kommen ja aus dem Gericht an den Lebenden und waren dem Sabbat der dritten Engelsbotschaft treu. Damit sind sie auch „unter der dritten Engelsbotschaft“ gestorben und haben auch das Recht, ihre Große Hoffnung – das Kommen Jesu – vom Sichtbarwerden der kleinen dunklen Wolke an mitzuerleben.

Wer sind diese „Gerechten“ wirklich?

Wir haben nun viele Eigenschaften der Gruppe der „Gerechten“ herausgearbeitet und trotzdem erscheint uns die Vorstellung, dass es Gerechte in der Plagenzeit gibt, die noch sterben müssen, immer noch als seltsam oder unglaubwürdig. Zumindest erscheint es denjenigen so, die bei den Adventisten erzogen wurden zu glauben, dass es nur die 144.000 in der Trübsalszeit geben würde. Den Gläubigen einer Vor-Entrückung aus anderen Glaubensgemeinschaften wird es vielleicht noch seltsamer anmuten, da sie ja nicht einmal glauben, dass die 144.000 noch auf Erden sein werden, wenn die Plagen fallen. Aber die Bibel sagt es so und nicht anders.

Warum haben wir diese Gruppe immer übersehen? Irgendetwas muss an unserer Denkweise falsch oder noch unvollständig gewesen sein.

Unser Gedankengang war bisher:

  1. Die 144.000 sind die verständigen Lehrer, die die gesamte Vierte-Engelsbotschaft angenommen haben. Sie zeugen mit ihrem ewigen Leben für den Vater und gehen lebend durch, bis Jesus kommt. Ihre Versiegelung ist kurz vor dem Beginn der 6. Posaune des Posaunenzyklus abgeschlossen.

  2. Die 144.000 lehren wiederum die Märtyrer, die dann mit ihrem physischen Leben für den Vater zeugen. Ihre „Versiegelung“ durch ihren Tod ist kurz vor dem Schließen der Gnadentüre für die Menschheit abgeschlossen.

Die Märtyrer sind somit die geistlichen „Kinder“ der 144.000. Und hier hörte unser bisheriges Verständnis auf. Auch für uns gab es nur die 144.000 als „Gerechte“ in der Plagenzeit.

Dabei hätten wir durch eine einfache Überlegung schon lange darauf kommen können, dass das so nicht stimmen kann…

Nehmen wir den „letzten Märtyrer“ und vergleichen wir sein Schicksal mit dem schon oben kopierten Zitat von Ellen G. White:

… Würde das Blut der treuen Zeugen Christi zu dieser Zeit vergossen, so könnte es nicht gleich dem Blut der Märtyrer wie ein Same sein, gesät, damit eine Ernte zu Gottes Ehre reife. Ihre Treue wäre kein Zeugnis, um andere von der Wahrheit zu überzeugen; denn die Wogen der Barmherzigkeit haben sich an den verhärteten Herzen gebrochen, bis sie nicht mehr wiederkehrten. … {GK 634.2}

Seine Treue wäre also kein Zeugnis mehr, denn er könnte weder einen weiteren der 144.000 hinzugewinnen, da diese bereits vor der 6. Posaune alle vollständig versiegelt wurden, noch könnte er einen weiteren Märtyrer mehr von der Wahrheit überzeugen, da er ja schon der letzte wäre, der die Wahrheit angenommen hätte.

Denken wir das Beispiel des letzten Märtyrers zu Ende… Er wäre also per Definition gar kein Märtyrer, weil sein Blut als Same keine Frucht mehr bringen könnte. Damit wäre aber jetzt sein Vorgänger der letzte Märtyrer gewesen. Der kann es aber aus denselben Gründen auch nicht sein, da ja nach ihm nun kein Märtyrer mehr kommt. Führt man diese Denkweise zu Ende, gibt es eigentlich gar keine Märtyrer mehr.

Schön paradox, nicht wahr? Aber es ist leider so. Hier stimmt etwas nicht!

Egal wie weit ihr dieses Paradoxon treiben wollt, der letzte Märtyrer wäre auf jeden Fall vergeblich gestorben und das darf aber nach Gottes Wort nicht sein.

Für wen ist also dieser letzte Märtyrer - der für alle Märtyrer stellvertretend steht - gestorben? Es muss eine Gruppe von Menschen geben, für die „seine Treue ein Zeugnis war, um sie von der Wahrheit zu überzeugen“. Wir sprechen genau von unserer Gruppe der „Gerechten“, die in der letzten Großen Schlacht vor dem Schließen der Gnadentüre für die Menschheit das Zeugnis der Märtyrer noch annahmen und sich auf die Seite der Sabbathalter schlugen. Es sind diejenigen, die noch „durchs Feuer hindurch“ gerettet werden.

Wird jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleiben, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden [die Plagen], er selbst aber wird gerettet werden, doch so, wie durchs Feuer hindurch. (1. Korinther 3,14-15)

Jetzt macht es Sinn! Auch die Märtyrer haben geistliche Kinder… die „Gerechten“, die noch zu Gottes Volk hinzugezählt werden, bevor die Gnadentüre sich schließt, die aber nicht als Märtyrer sterben, da diese ihre geistlichen Eltern und „Lehrer“ sind.

Die SchafeNun können wir auch die Größe dieser Gruppe abschätzen und verstehen, dass es eine sehr große Gruppe sein wird. Wir glaubten, dass die einzigen geistlichen Kinder der 144.000 die Märtyrer seien und haben bereits die Märtyrer als eine Gruppe von Millionen von Menschen angesehen. Wie groß muss aber erst die Gruppe der „Gerechten“ sein, die die geistlichen Kinder der Millionen von Märtyrern sein werden und als geistliche Großeltern die 144.000 haben? Es wird wirklich eine unzählbare Schar sein, die aus der großen Trübsalszeit der Plagen kommt und es sind nicht nur die 144.000:

Darnach [nach den versiegelten 144.000] sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen; die standen vor dem Throne und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern, und Palmen in ihren Händen. … Und einer von den Ältesten hob an und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit weißen Kleidern angetan sind, und woher sind sie gekommen? Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es! Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen Trübsal kommen; und sie haben ihre Kleider gewaschen und hell gemacht im Blute des Lammes. (Offenbarung 7,9-14)

Wir hatten bisher große Schwierigkeiten, diesen Bibelvers mit „nur“ den 144.000 zu harmonisieren, da wir glaubten, dass nur sie aus der großen Trübsal kommen könnten. Nun wissen wir es besser.

Diese vielen „Gerechten“ werden die Vierte-Engelsbotschaft nie oder nur teilweise gehört haben und trotzdem werden sie den Großteil der Geretteten in diesen letzten Tagen ausmachen. So wird die Zeit für sie nie mehr zum Test, wie es Ellen G. White vorausgesagt hat. Sie wird aber der Test für die Zugehörigkeit zu den 144.000 sein und jeder, der mit der Vierten-Engelsbotschaft in Kontakt kam und sie ablehnte, wird nicht nur keine Zugehörigkeit zu den 144.000 haben, sondern die unverzeihliche Sünde gegen den Heiligen Geist begangen haben!

Die Märtyrer kennen die erste, zweite und dritte Engelsbotschaft, halten den biblischen Siebenten-Tags-Sabbat und wissen um die Gerechtigkeit aus dem Glauben unter Gehorsam (siehe GSL-Tripletts bis 1888). Sie haben keine Kenntnis der Vierten-Engelsbotschaft der späteren Tripletts. Sie geben ihr physisches Leben aus Liebe und Gehorsam zu Gott unter der Kenntnis grundlegender adventistischer Lehren. Sie kennen weder die Zeitbotschaft noch haben sie die Hohe Berufung der 144.000. Deshalb können sie auch nicht wissen, wann die Gnadentüre sich schließt.

Den gleichen Wissensstand haben ihre Kinder, die „Gerechten“, die eventuell nicht einmal dieses adventistische Gerüst haben und schon gar nicht die Zeit des Endes der Gnade oder des Kommens Jesu kennen. Sie werden während der sieben Tage Noahs, als die 144.000 bereits in der Arche eingeschlossen sind, nicht wissen, dass die Gnadentüre geschlossen ist und werden durch die Plagen genauso überrascht werden wie die Gottlosen.

(Wir wurden oft gefragt, ob es in der kurzen Zeit, die noch bleibt, nötig oder möglich wäre, den Menschen noch die Gesundheitsbotschaft zu lehren. Manche fragten direkt, ob die Gerechten alle das Fleischessen sein lassen müssen. Die Antwort lautet: Seht in den Tripletts der GSL bis einschließlich 1888 nach! Ist dort die Rede von der Gesundheitsbotschaft für die Märtyrer? Nein! Die 144.000 haben dagegen sehr wohl alle Hinweise des Geistes der Weissagung [Triplett von 1917] - was auch die Gesundheitsbotschaft einschließt - einzuhalten, da sie „heilige“ Priester sind. Unsere „Gerechten“ der großen Schar haben wahrscheinlich nicht einmal die adventistischen Grundlehren verstanden, geschweige denn alle unsere vielfältigen Gesundheitsregeln. Sie müssen ohne diese Hilfestellung Gottes, die uns einen klaren Verstand und ein nicht fleischlich gesinntes Herz gibt, durch die große Prüfung der Sonntagsgesetze vor – und teilweise in – der Plagenzeit kommen. Es wäre aber dringend anzuraten, jedem wenigstens die wichtigsten Grundregeln – wie eine vegetarische Ernährungsweise – beizubringen, wenn dies die Umstände zulassen.)

Wehe den Hirten!

Was wird aber mit dem vorgeblichen Volk Gottes geschehen, das so viel Licht hatte und es nicht annehmen wollte, geschweige denn weitergab? Und was wird mit den Hirten des Volkes Gottes geschehen, die sich nicht um ihre Herde kümmerten und ihr das Licht der Vierten-Engelsbotschaft vorenthielten?

Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen: Menschensohn, weissage gegen die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen, den Hirten: So spricht Gott, der Herr: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden? Das Fette verzehrt ihr, mit der Wolle bekleidet ihr euch, und das Gemästete schlachtet ihr, aber die Herde weidet ihr nicht! Das Schwache stärkt ihr nicht, das Kranke heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verscheuchte holt ihr nicht zurück, und das Verlorene sucht ihr nicht, sondern mit Gewalt und Härte herrscht ihr über sie! (Hesekiel 34,1-4)

Wehe den Hirten, welche die Schafe meiner Weide verderben und zerstreuen! spricht der HERR. Darum, so spricht der HERR, der Gott Israels, über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und versprengt und nicht nach ihnen gesehen! Siehe, ich werde an euch die Bosheit eurer Taten heimsuchen, spricht der HERR. Und ich selbst werde den Überrest meiner Schafe sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe; und ich werde sie wieder zu ihren Weideplätzen bringen, daß sie fruchtbar sein und sich mehren sollen. Und ich werde Hirten über sie setzen, die sie weiden sollen; sie werden sich nicht mehr fürchten noch erschrecken müssen, auch soll keines vermißt werden! spricht der HERR. Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; der wird als König regieren und weise handeln und wird Recht und Gerechtigkeit schaffen auf Erden. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen; und das ist der Name, den man ihm geben wird: »Der HERR ist unsere Gerechtigkeit«. (Jeremia 23,1-6)

Als er aber die Volksmenge sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie ermattet und vernachlässigt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte aussende! (Matthäus 9,36-38)

Die BöckeLeider haben die „Hirten“ in der STA-Gemeinde ihre Arbeit nicht gewissenhaft genug gemacht, wie wir schmerzlich erkennen mussten. Ihre Gnadentüre ist bereits geschlossen. Gott wird sie dafür zur Rechenschaft ziehen und die versprengten Schafe aus Mitleid selbst erretten. Er wird es hauptsächlich „durch Seinen Geist“ tun. Sie wissen jedenfalls, dass der Herr ihre Gerechtigkeit ist und daran halten sie fest.

Die Leiter und Lehrer der Adventgemeinde – wie Franz „Koscher“, der Schreiber der Mail, die zu diesem Artikel führte – werden zusammen mit ihren Familien das folgende Schicksal erleiden:

Viele Gottlose waren sehr aufgebracht, als sie die Plagen erleiden mußten. Es war eine furchtbare Szene. Eltern machten ihren Kindern bittere Vorwürfe und die Kinder den Eltern, Brüder ihren Schwestern und Schwestern ihren Brüdern. Lautes Wehklagen wurde überall vernommen: „Du warst es, der mich davon zurückhielt, die Wahrheit anzunehmen, die mich vor dieser schrecklichen Stunde bewahrt hätte.“ Die Leute wandten sich mit bitterem Haß gegen ihre Prediger und sagen: „Ihr habt uns nicht gewarnt. Ihr habt uns gesagt, daß die ganze Welt bekehrt werden sollte, und habt Friede, Friede gerufen, um jede Furcht, die aufkam, zu unterdrücken. Ihr habt uns nichts von dieser Stunde gesagt. Und diejenigen, die uns davor warnten, habt ihr Fanatiker und böse Menschen genannt, die uns nur ins Verderben stürzen wollten.“ Aber ich sah, daß die Prediger dem Zorne Gottes nicht entkamen. Ihre Leiden waren zehnmal größer, als diejenigen ihres Volkes. {EG 275.1}

Hoffentlich werden die Leiter der anderen Gemeinden, in denen sich noch das Volk Gottes befindet, klüger sein und zusammen mit ihren Gemeinden Babylon (die Sonntagskirchen) verlassen und die Standarte Emmanuels tragen.

Ich sah, daß Gott Kinder hat, die noch nicht den Sabbat erkennen und halten; sie haben nicht das Licht darüber verworfen. Und zu Anfang der [kleinen] Zeit der Trübsal [kurz vor dem Schließen der Gnadentüre] werden wir mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, daß wir ausgehen und den Sabbat noch völliger verkünden werden. Dies machte die Kirchen und Namensadventisten wütend, weil sie die Sabbatwahrheit nicht widerlegen konnten. Zu dieser Zeit sahen alle Auserwählten Gottes klar, daß wir die Wahrheit hatten, und sie kamen heraus und erduldeten die Verfolgung mit uns. {EG 24.2}

Zwei Heere

Die Armeen der Guten und der BösenDiese unreinen „Hirten“ und ihr großes Fußvolk der Ungerechten stehen in der Plagenzeit zwei Heeren Gottes gegenüber, die ihre Kleider im Blute des Lammes reingewaschen haben und gegen die ihre Waffen nutzlos sind: den 144.000 und der großen Schar der Gerechten.

Durch ein allgemeines Gesetz wird der Zeitpunkt bestimmt, an dem alle umgebracht werden sollen, die Gottes Gebote halten. Ihre Feinde wollen dem Erlass in einigen Fällen zuvorkommen und versuchen, die Kinder Gottes zu töten. Aber niemand kann an den mächtigen Wächtern vorbei, die um jeden treuen Menschen stehen. Einige werden bei ihrer Flucht aus den Städten und Dörfern überfallen, aber die gegen sie erhobenen Waffen zerbrechen und fallen machtlos zu Boden wie Strohhalme. Andere werden von Engeln in Gestalt von Soldaten verteidigt. Der große Kampf 631 (1911). {CKB 183.5}

König Salomo, der den Tempel Gottes bauen durfte, besang diese zwei Heere bereits in der Liebeserklärung Gottes an Sein Volk:

Zum Nußgarten war ich hinabgegangen, um die grünen Plätze des Tales zu betrachten, zu sehen, ob der Weinstock ausgeschlagen, ob die Granaten Blüten getrieben hätten, wovon ich nichts gewußt hatte, darauf ward meine Seele aufmerksam, auf die Wagen meines edlen Volkes. (H7-1) Kehre wieder, kehre wieder, o Sulamit, kehre wieder, kehre wieder, daß wir dich betrachten! Was wollt ihr Sulamit betrachten wie den Reigen von Mahanaim [= „zwei Heere“]? (Hohelied 6,11-13)

Es ist wundervoll zu wissen, dass der Herr dieses Mal, wenn der laute Ruf an die „Schafe in den anderen Ställen“ ergeht, nicht vergeblich Frucht an Seinem Weinstock sucht.

Eines ist gewiss: der Herr liebt und kümmert sich um alle Seine Schafe. Er ist gerecht und lässt diejenigen, die sich in der letzten großen Prüfung durch die Sonntagsgesetze nichts zu Schulden kommen lassen, nicht allein. Es ist eine großartige Erkenntnis, dass es noch eine große Schar Gerechter gibt, die wir bislang übersehen haben und mit der wir Seite an Seite in der großen Trübsalszeit stehen werden.

Dem Herrn sei Dank dafür, dass Er wieder einmal aus einer anscheinend schlechten Sache etwas zu unserem Besten gewirkt hat!

Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alles zum Besten mitwirkt, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbilde seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen, welche er aber berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt, welche er aber gerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht. Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? (Römer 8,28-31)

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