Der letzte Countdown

Die allererste und eine Folgevision von Ellen G. White, in denen sie die Verkündigung von „Tag und Stunde des Kommens Jesus“ gesehen hat, sind der Schlüssel für das Verständnis, warum die Botschaft der Uhr Gottes im Orion die einzige Ausnahme von allen Warnungen des Geistes der Weissagung, dass wir keine Zeiten nach 1844 setzen dürften, darstellt. Sie selbst stellt in ihrer ersten Vision dar (ob sie sich dessen bewusst war oder nicht), dass diese Ausnahme geschehen wird, wenn wir uns dem Ende des Untersuchungsgerichts nähern und der Heilige Geist, der Spätregen, ausgegossen werden wird. Aber da ist noch eine Folgevision von 1847, die offensichtlich davon spricht, dass die Verkündigung des Tages und der Stunde erst am Ende der Plagenzeit erfolgt.

Anstatt beide Visionen eingehend zu studieren, haben Adventisten lange Zeit einfach den Zeitpunkt der ersten Vision als den gleichen Zeitpunkt wie in der zweiten Vision betrachtet und deshalb den Moment der Verkündigung von Tag und Stunde des Kommens Jesu ausschließlich an das Ende der Plagenzeit gelegt. Aber dies ist inkorrekt, weil daraus heftige Widersprüche im Zeitablauf der letzten Ereignisse in der ersten Vision entstehen. Das Problem kann nur durch ein tiefes Studium beider Visionen gelöst werden.

Tatsächlich ergänzen sich die Visionen und jede beleuchtet andere Details der Zeitpunkte im Zeitfluss der Endzeitereignisse. Die einzelnen Ereignisse müssen in genau der Reihenfolge verglichen werden, wie sie in beiden Visionen auftauchen, um das ganze Bild zu bekommen und beide Visionen miteinander in Einklang zu bringen.

Um dies anschaulicher zu machen und die Unterschiede der ersten und zweiten Vision, die von Tag und Stunde handeln, darzustellen, habe ich unten eine Vergleichstabelle erstellt. Alle Sätze beider Visionen wurden in ihrer ursprünglichen Anordnung belassen und nichts ausgelassen. Mit dieser Tabelle könnt ihr selbst nachstudieren, wann und warum die 144.000 die Botschaft von „Tag und Stunde“ von Jesus Wiederkunft mit der Ausgießung des Spätregens erhalten.

Erste Vision Dez. 1844 (mit „Tag und Stunde“)Zweite Vision mit „Tag und Stunde“ 1847Kommentare
Während ich am Familienaltar betete, kam der Heilige Geist über mich, und ich schien immer höher zu steigen, weit über die dunkle Welt. Die folgende Vision gab mir der Herr im Jahre 1847, während die Brüder zu Topsham, Maine, am Sabbat versammelt waren. {Frühe Schriften 23.1}
Wir verspürten einen ungewöhnlichen Gebetsgeist. Als wir beteten, kam der Heilige Geist auf uns. Wir waren sehr glücklich. Bald wurde ich der Erde entrückt und in einer Vision in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen.
Diese beiden Visionen, sind die einzigen Visionen, die Ellen G. White jemals hatte, in denen die Verkündigung von Tag und Stunde stattfand.
Ich sah mich nach den Adventisten in der Welt um, konnte sie aber nicht finden. Da sagte eine Stimme zu mir: „Sieh noch einmal hin, aber schau ein wenig höher“. Jetzt erhob ich meine Augen und sah einen geraden, schmalen Pfad, der hoch über der Welt aufgeworfen war. Auf diesem pilgerten die Adventisten nach der heiligen Stadt, die am andern Ende des Pfades lag.   Der Prolog der ersten Vision beginnt: Der Pfad zum Himmel für Gottes Volk.
Hinter ihnen, am Anfang des Weges, war ein helles Licht, das der „Mitternachtsruf“ war, wie mir ein Engel sagte. Dieses Licht schien den ganzen Pfad entlang und war ein Licht für ihre Füße, damit sie nicht straucheln möchten. {Frühe Schriften 12.2}   Das Licht hinter ihnen, der Mitternachtsruf, markiert den Anfang des Pfades:
22. Oktober 1844

Der Beginn des Untersuchungsgerichts.

Jesus selbst ging seinem Volk voran, um es zu leiten. Solange die Adventgläubigen ihre Augen auf ihn gerichtet hielten, waren sie sicher. Aber bald wurden manche von ihnen schwach und sagten, die Stadt sei so weit entfernt und sie hätten erwartet, eher anzukommen. Jesus ermutigte sie aber, indem er seinen mächtigen rechten Arm erhob, von dem ein Licht ausging, das sich über die Adventisten ergoß, und sie riefen: „Halleluja!“

Andere verachteten unbesonnen das Licht hinter ihnen und sagten, daß es nicht Gott gewesen sei, der sie so weit hinausgeführt habe. Hinter solchen ging das Licht aus und ließ ihre Füße in vollständiger Finsternis. Sie strauchelten, verloren die Wegmarkierung und Jesus aus den Augen und fielen von dem Pfad herab in die dunkle, böse Welt unter ihnen.
Ich sah einen Engel schnell auf mich zufliegen, der mich von der Erde zur heiligen Stadt emportrug. In der Stadt sah ich einen Tempel, in den ich eintrat. Ich ging durch ein Tor, ehe ich zum ersten Vorhang kam. Dieser wurde weggezogen, und ich trat in das Heilige ein. Hier sah ich den Räucheraltar, den Leuchter mit sieben Lampen und den Tisch, auf dem die Schaubrote lagen. Nachdem ich die Herrlichkeit des Heiligen gesehen hatte, nahm Jesus den zweiten Vorhang weg, und ich trat in das Allerheiligste. {Frühe Schriften 23.2}

In dem Allerheiligsten sah ich eine Lade, oben und an den Seiten von feinem Gold. An jedem Ende der Lade stand ein herrlicher Cherub, der seine Flügel darüber ausgebreitet hatte. Ihre Antlitze waren einander zugewandt, und sie blickten auf die Lade nieder. Zwischen den Engeln befand sich ein goldenes Räuchergefäß. Über der Lade, wo die Engel standen, war eine überaus strahlende Herrlichkeit, es sah aus wie der Thron, auf dem Gott saß. Jesus stand bei der Lade, und als die Gebete der Heiligen zu ihm aufstiegen, fing das Räucherwerk in dem Räuchergefäß an zu rauchen. Er brachte ihre Gebete mit dem Rauch des Räucherwerks seinem Vater dar. In der Lade befand sich der goldene Krug mit Manna, Aarons Stab, der grünte, und die wie ein Buch zusammengelegten steinernen Tafeln. Jesus öffnete sie, und ich sah die Zehn Gebote, vom Finger Gottes geschrieben. Auf einer Tafel waren vier, auf der anderen sechs. Die vier Gebote auf der ersten Tafel leuchteten heller als die anderen sechs; doch das vierte, das Sabbatgebot, leuchtete am hellsten, denn der Sabbat war etwas Besonderes, er sollte zur Ehre des heiligen Namens Gottes gehalten werden. Der heilige Sabbat sah herrlich aus – ein herrlich leuchtender Schein umgab den Text des Gebotes. Ich sah, daß der Sabbat nicht an das Kreuz genagelt war. Wenn das der Fall wäre, dann wäre es mit den anderen neun Geboten ebenso, und wir könnten ebenso gut alle brechen wie das vierte. Ich sah, daß Gott den Sabbat nicht verändert hat, da er sich selbst nie verändert. Aber das Papsttum hat ihn vom siebenten auf den ersten Tag der Woche verändert, denn es änderte Zeit und Gesetz. {Frühe Schriften 23.3}

Ich sah, wenn Gott den Sabbat vom siebenten auf den ersten Tag verlegt hätte, dann hätte er auch das Sabbatgebot verändert, das auf den steinernen Tafeln geschrieben steht, die in der Lade im Allerheiligsten des Tempels im Himmel sind. Es würde dann heißen: Der erste Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Aber ich sah, daß es noch ebenso lautete wie auf den steinernen Tafeln, vom Finger Gottes geschrieben, die Moses auf dem Berge Sinai erhielt: „Aber der siebente Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes.“ Ich sah, daß der heilige Sabbat die trennende Mauer zwischen dem wahren Israel Gottes und den Ungläubigen ist und sein wird und daß der Sabbat das große Thema ist, das die Herzen der treuen, wartenden Heiligen Gottes vereinigen wird (2. M. 20,10). {Frühe Schriften 24.1}

Ich sah, daß Gott Kinder hat, die noch nicht den Sabbat erkennen und halten; sie haben das Licht darüber nicht verworfen.
Prolog der zweiten Vision beginnt:

Das spezielle Licht, das vom „rechten Arm“ Jesu kommt ist:

1. Der Sabbat
2. Die Gesundheitsbotschaft

Dies ist die Dritte-Engels-Botschaft. Beide Lehren begleiten das Adventvolk auf seinem Weg. Und wer dies nicht glaubt und hält, fällt vom Weg herunter.

Bis hier reichen die Prologe beider Visionen. Es geht um die Treue von Gottes Volk zu den Lehren der Väter (Mitternachtsruf), dem Sabbat und der Gesundheitsreform.

Bis jetzt noch kein Wort über den Spätregen, lauten Ruf oder Verfolgung. Das Thema in beiden Visionen war bisher nur Lehre und Treue und Jesus nicht aus dem Blick zu verlieren.
Bald hörten wir die Stimme Gottes gleich vielen Wassern, die uns Tag und Stunde des Kommens Jesu mitteilte.   Plötzlich, fast unerwartet, hören wir die Stimme Gottes, „wie viele Wasser“, die den Tag und die Stunde von Jesus Kommen in der ersten Vision verkündet.

Und siehe, da kam die Herrlichkeit des Gottes [der Thron Gottes] Israels von Osten [Orion] her, und seine Stimme war wie das Rauschen großer Wasser, und die Erde ward von seiner Herrlichkeit erleuchtet. (Hesekiel 43,2)
Die lebenden Heiligen, 144000 an der Zahl, kannten und verstanden die Stimme, während die Gottlosen sie für Donner und Erdbeben hielten.   Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie die Stimme eines starken Donners; und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. (Offenbarung 14,2) 

Die Versiegelungsszene der 144.000 ist mit diesem Vers von Offenbarung 14,2 verbunden.
Als Gott die Zeit verkündete, goß er den Heiligen Geist auf uns aus, und unsere Angesichter begannen zu leuchten. Die Herrlichkeit Gottes spiegelte sich darauf, wie bei Mose, als er vom Berge Sinai herabkam. {Frühe Schriften 13.1} Und zu Anfang der Zeit der Trübsal werden wir mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, daß wir hinausgehen und den Sabbat noch völliger verkündigen werden. Das ist nun der wichtigste Moment: „ALS GOTT DIE ZEIT VERKÜNDETE, GOSS ER DEN HEILIGEN GEIST AUF UNS AUS“.

Diese Szene ist parallel zur zweiten Vision und markiert den Beginn der Trübsalszeit

Es gibt zwei Phasen: Die „kleine“ Zeit der Trübsal, bevor die Gnadentür geschlossen wird und die „große“ Zeit der Trübsal, nach dem Schließen der Gnadentür, die Zeit der Plagen.

Nur in der „kleinen“ Zeit der Trübsal wird der Sabbat ein allerletztes Mal verkündet werden, um den Rest der Übrigen, die noch immer in Babylon sind, herauszurufen. Das nennt man den „Lauten Ruf“ (siehe zweite Vision).

Die 144.000 werden in der „kleinen“ Zeit der Trübsal den Heiligen Geist empfangen, um die große Kommission mit dem „lauten Ruf“ zu erfüllen. Und im Vergleich der beiden Visionen können wir sehen, dass dies mit einer Botschaft verbunden ist, die „den Tag und die Stunde des Kommens Jesu“ beinhaltet.

Der laute Ruf wird beginnen, wenn die 144.000 bemerken, dass man Vorkehrungen trifft, das Sonntagsgesetz in den USA zu verkündigen.
Die 144000 waren alle versiegelt und vollkommen vereinigt.   Der laute Ruf führt zur Vervollständigung der Versiegelung der 144.000. Sie sind vollkommen vereinigt und haben einen Glauben.
An ihren Stirnen war geschrieben: Gott, neues Jerusalem, und ein herrlicher Stern an ihren Stirnen enthielt Jesu neuen Namen.   Sie haben nur drei Gedanken: Treue zu Jesus (Sabbat), das Neue Jerusalem (die Wiederkunft) und die Orion-Botschaft, da diese Jesu neuen Namen offenbart.
Über unsern glücklichen, heiligen Zustand wurden die Gottlosen zornig. Dies machte die Kirchen und die Namensadventisten wütend, weil sie die Sabbatwahrheit nicht widerlegen konnten. Zu dieser Zeit sahen alle Auserwählten Gottes klar, daß wir die Wahrheit hatten, und sie kamen heraus und erduldeten die Verfolgung mit uns. Während des lauten Rufs (und dies ist pure adventistische Lehre), werden die Gottlosen zornig, weil die 144.000 mit Macht die Übrigen herausrufen.

Deshalb beginnt die gewaltsame Verfolgung.
  Ich sah Schwert, Hunger, Pestilenz und große Verwirrung im Lande. Zur selben Zeit finden Naturkatastrophen, Hunger und Seuchen auf Erden statt.
Sie wollten ungestüm und gewalttätig über uns herfallen und Hand an uns legen, um uns ins Gefängnis zu werfen;   In der ersten Vision sehen wir beide Phasen der Verfolgung in einem Satz mit zwei Teilen:

1. Die kleine Trübsalszeit beginnt: Gefängnis, aber noch kein Todesbefehl. Wir können ins Gefängnis geworfen werden und es werden noch viele Märtyrer sterben, weil die Gnadentür noch immer offen ist.
wenn wir aber unsere Hände im Namen des Herrn ausstreckten, fielen sie hilflos zu Boden. Die Gottlosen glaubten, daß wir das Gericht über sie gebracht hätten. Sie erhoben sich und hielten Rat, uns von der Erde zu vertilgen, weil sie dachten, daß dann das Übel aufhören würde. {Frühe Schriften 24.2}

In der Zeit der Trübsal flohen wir alle aus den Städten und Dörfern, wurden aber von den Gottlosen verfolgt, die mit dem Schwert in die Häuser der Heiligen eindrangen. Sie erhoben das Schwert, um uns zu töten, aber es zerbrach und fiel wie ein Strohhalm machtlos zu Boden.
2. Die große Trübsalszeit beginnt: Todesbefehl.

Wir werden von Engeln beschützt werden und die Gottlosen können uns nicht mehr töten, weil das auch keinen Sinn mehr machen würde, wenn auch nur ein Märtyrer noch sterben würde. Niemand könnte dadurch mehr gerettet werden, da sich die Gnadentür bereits geschlossen haben wird.
  Wir riefen alle Tag und Nacht um Errettung, und das Rufen kam vor Gott. „Die Zeit der Trübsal in Jakob“ in der zweiten Vision. Wir sind hier definitiv bereits in der großen Trübsalszeit!
  Die Sonne ging auf, und der Mond stand still. Die Ströme hörten auf zu fließen. Die Plagen:

Sonne und Mond standen still. Deine Pfeile fuhren mit Glänzen dahin und dein Speere mit Leuchten des Blitzes. Du zertratest das Land im Zorn und zerdroschest die Heiden im Grimm. Du zogst aus, deinem Volk zu helfen, zu helfen deinem Gesalbten; du zerschmettertest das Haupt im Hause des Gottlosen und entblößtest die Grundfeste bis an den Hals. (Sela.) (Habakuk 3,11-13)
  Dunkle, schwere Wolken stiegen auf und prallten gegeneinander. Aber eine helle Stelle war da, wo alle Herrlichkeit vereinigt schien. Von dorther kam, gleich vielen Wassern, die Stimme Gottes, die Himmel und Erde erbeben machte. Der Himmel öffnete und schloß sich und war in Bewegung. Die Berge schwankten gleich einem Rohr im Wind und schleuderten gewaltige Felsen rings umher. Das Meer brodelte wie ein Topf, Steine wurden aus der Tiefe auf das Land geschleudert. In einer anderen Vision von Ellen G. White erhalten wir noch mehr Details zu diesem sehr speziellen Moment:

Es stiegen dunkle, schwere Wolken auf und prallten gegeneinander. Die Atmosphäre teilte sich und rollte sich zusammen und dann konnten wir durch den offenen Raum im Orion sehen, woher die Stimme Gottes kam. Durch diesen offenen Raum kommt auch die heilige Stadt herab. Ich sah, daß jetzt die Kräfte der Erde bewegt werden und daß die Ereignisse nun der Reihe nach kommen. Krieg und Kriegsgeschrei, Schwert, Hungersnot und Pestilenz bewegen zuerst die Kräfte der Erde, dann wird die Stimme Gottes die Sonne, den Mond, die Sterne und auch diese Erde bewegen. Ich sah, daß das Wanken der Mächte Europas nicht, wie einige lehren, das Bewegen der Kräfte des Himmels ist, sondern es ist der Aufruhr der zornigen Nationen. {Frühe Schriften, 31 f}
  Und als Gott den Tag und die Stunde von Jesu Kommen verkündete und seinem Volk den ewigen Bund übergab, sprach er in kurzen Sätzen und hielt nach einem jeden inne, während die Worte über die Erde hinrollten. Das Israel Gottes stand mit emporgewandten Augen und lauschte den Worten, wie sie aus dem Munde Jahwes kamen und gleich dem lautesten Donner die Erde durchdrangen. Es war überaus feierlich. Am Schlusse jedes Satzes riefen die Heiligen: „Ehre! Halleluja!“ Ihre Angesichter waren erleuchtet von der Herrlichkeit Gottes, und sie glänzten gleich Moses Antlitz, als er vom Berge Sinai herabkam. Jetzt hören wir das zweite Mal den „Tag und die Stunde“.

Warum zweimal? Das erste Mal war es ein Versprechen, das durch das Verständnis der Orion-Botschaft erlangt wurde, um uns Hoffnung und das Wissen, wie lange wir Verfolgung erleiden werden müssten, zu geben. Aber auch, um uns die verlorenen Grundpfeiler unseres Glaubens erneut vor Augen zu führen und die 144.000 auf diesen Pfeilern zu einen.

Nun wird den Treuen der „ewige Bund“ (2 * 12) übergeben. Die 12 Stämme des alten und die 12 Stämme des geistigen Israel.

Nun findet die spezielle Auferstehung statt und alle, die unter der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft gestorben waren, werden auferweckt.

Bitte beachtet hier, dass hier KEIN WORT von einer Ausgießung des Heiligen Geistes geschrieben steht, weil dieser bereits vor dem Beginn des kleinen Trübsalszeit ausgegossen wurde!
Dann wußte die Synagoge Satans, daß Gott uns liebte, die wir einer des andern Füße waschen und die Brüder mit dem heiligen Kuß grüßen konnten, und sie beteten zu unsern Füßen an. {Frühe Schriften 13.2} Die Gottlosen konnten sie wegen des Glanzes nicht anschauen. Und als die nie endenden Segnungen über jene ausgesprochen wurden, die Gott durch das Halten des Sabbats geehrt hatten, entstand ein lautes Siegesgeschrei über das Tier und sein Bild. {Frühe Schriften 25.1}

Dann fing das Jubeljahr an, in dem das Land ruhen sollte. Ich sah den frommen Sklaven sich in Triumph und Sieg erheben und die Ketten abschütteln, die ihn so lange gefesselt hatten, während sein gottloser Herr nicht wußte, was er tun sollte, denn die Gottlosen konnten die Worte der Stimme Gottes nicht verstehen.
Nun verstehen auch die Gottlosen. Sie sehen die „glänzenden Gesichter“ der Heiligen und wissen, wer immer Recht hatte.

Die „Synagoge Satan“ sind diejenigen aus Sardes, die nicht glaubten, dass die 144.000 die Wahrheit hätten. (Und natürlich glaubten sie auch nicht an die Orion-Botschaft.)

Anmerkung: Der „Heilige Kuss“ ist ein Sinnbild, um darzustellen, wer die letzte Gemeinde Gottes formt: Philadelphia, was „Brüderliche Liebe“ heißt.
Bald wurden unsere Augen nach Osten gerichtet, wo eine kleine schwarze Wolke erschien, etwa halb so groß wie eines Menschen Hand. Wir alle wußten, daß dies das Zeichen des Menschensohnes war. Bald erschien nun die große, weiße Wolke. Sie sah schöner aus als je zuvor; auf ihr saß der Menschensohn. Zuerst konnten wir Jesus auf der Wolke nicht sehen, aber als sie der Erde näher kam, sahen wir seine herrliche Gestalt. Diese Wolke, wenn sie zuerst erscheint, ist das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Nun endlich erscheint die Wolke. Jesu Wiederkunft. Beide Visionen laufen immer parallel.
In feierlichem Schweigen schauten wir alle nach der Wolke, wie sie näher kam und immer heller, strahlender und herrlicher wurde, bis sie eine große, weiße Wolke war. Der Grund erschien wie Feuer. Über der Wolke war ein Regenbogen, und sie war umgeben von zehntausend Engeln, die ein sehr liebliches Lied sangen. Auf der Wolke saß des Menschen Sohn. Sein Haar war weiß und lockig und lag auf seinen Schultern, und über seinem Haupte waren viele Kronen. Seine Füße waren wie Feuer; in seiner rechten Hand hatte er eine scharfe Sichel, in der linken eine silberne Posaune. Seine Augen waren wie Feuerflammen, die seine Kinder ganz und gar durchdrangen. Da wurden alle Angesichter bleich, und wer Gott verworfen hatte, den umfing Dunkelheit. Wir riefen alle aus: „Wer kann bestehen? Ist mein Kleid fleckenlos?“

Die Engel hörten auf zu singen, und eine Zeitlang herrschte eine schreckliche Stille, bis Jesus rief: „Die reine Herzen und Hände haben, werden bestehen; meine Gnade ist hinreichend für euch.“ Da leuchteten unsere Angesichter auf, und Freude erfüllte jedes Herz. Die Engel nahmen ihren Gesang um einen Ton höher wieder auf, während die Wolke der Erde noch näher kam. {Frühe Schriften 14.1}
  Der Beginn des siebten Siegels.
Als Jesus, in Feuerflammen gehüllt, mit der Wolke herabkam, ertönte seine silberne Posaune. Er schaute auf die Gräber der schlafenden Heiligen, dann erhob er seine Augen und Hände gen Himmel und rief: „Erwachet! Erwachet! Erwachet, die ihr schlafet im Staub, und stehet auf!“ Hierauf geschah ein mächtiges Erdbeben, die Gräber öffneten sich und die Toten kamen heraus, bekleidet mit Unsterblichkeit. Die Stimme des Sohnes Gottes rief die schlafenden Heiligen aus ihren Gräbern hervor, bekleidet mit Unsterblichkeit. Die siebente Posaune und die Auferstehung aller, die im Glauben an Jesus starben, der größte Teil der großen Schar.
Als die 144000 ihre Freunde erkannten, die der Tod von ihnen genommen hatte, riefen sie: „Halleluja!“, und in demselben Augenblick waren wir verwandelt und wurden samt ihnen hingerückt, dem Herrn entgegen in die Luft. {Frühe Schriften 14.2} Die lebenden Heiligen wurden in einem Augenblick verwandelt und wurden samt den Auferstandenen in den Wolkenwagen aufgenommen. Die lebenden Heiligen werden mit Unsterblichkeit bekleidet.
Wir traten alle gemeinsam auf die Wolke und wurden sieben Tage aufwärts getragen zum gläsernen Meer, wo Jesus die Kronen brachte und sie mit seiner Rechten eigenhändig auf unsere Häupter setzte. Er gab uns goldene Harfen und Siegespalmen. Die 144000 standen in einem vollkommenen Quadrat auf dem gläsernen Meer. Manche von ihnen hatten sehr herrliche Kronen, andere nicht so herrliche. Manche Kronen schienen mit Sternen beladen, während andere nur einige hatten, aber alle waren vollkommen zufrieden mit ihren Kronen. Die 144000 waren alle von den Schultern bis zu den Füßen mit einem herrlichen weißen Umhang bekleidet. Engel umgaben uns, als wir über das gläserne Meer zum Tor der Stadt gingen. Jesus erhob seinen mächtigen Arm, ergriff das Perlentor, schwang es in den glänzenden Angeln zurück und sagte zu uns: „Ihr habt eure Kleider in meinem Blut gewaschen, seid treu für meine Wahrheit eingestanden, tretet ein!“ Wir traten alle ein und fühlten, daß wir ein vollkommenes Recht an der Stadt hatten. {Frühe Schriften 15.1} Es sah überaus herrlich aus, als er aufwärts stieg. An jeder Seite des Wagens waren Flügel und unter ihnen Räder. Und als der Wagen aufwärts rollte, riefen die Räder: „Heilig!“, und als die Flügel sich bewegten, riefen sie: „Heilig!“, und die heiligen Engel, die als Gefolge die Wolke umgaben, riefen: „Heilig, heilig, heilig, Herr Gott, Allmächtiger!“ Und die Heiligen in der Wolke riefen: „Ehre, Halleluja!“ Der Wagen stieg auf zu der heiligen Stadt. Jesus öffnete die Tore der goldenen Stadt und führte uns hinein. Hier wurden wir willkommen geheißen, weil wir die Gebote Gottes gehalten und ein Recht am Baum des Lebens hatten (Offenbarung 4,8; 22,14) {Frühe Schriften 25.2} Die Reise der Heiligen mit „dem Wagen“ zum gläsernen Meer im Orion.

Krönung der Heiligen durch Jesus.

Eintritt in die goldene Stadt.

Das Recht am Baum des Lebens.
Hier sahen wir den Baum des Lebens und den Thron Gottes. Vom Thron ging ein klarer Wasserstrom aus, und auf beiden Seiten des Stromes stand der Baum des Lebens. An jeder Seite des Stromes war ein Stamm des Baumes, beide von reinem, durchscheinendem Gold. Zuerst dachte ich, ich sähe zwei Bäume, ich schaute dann nochmals hin und sah, daß sie an der Spitze in einen Baum vereinigt waren. So steht der Baum des Lebens an jeder Seite des Lebensstromes. Seine Zweige neigten sich nach der Stelle, wo wir standen; die Früchte waren herrlich, sie sahen aus wie Gold, gemischt mit Silber. {Frühe Schriften 15.2}

...

  Epilog der ersten Vision mit Details vom Baum des Lebens und vom Himmel.

Erklärungen und An­mer­kun­gen

1. Erste Vision: Bald hörten wir die Stimme Gottes gleich vielen Wassern, die uns Tag und Stunde des Kommens Jesu mitteilte. {Frühe Schriften 12.2}

Das Wort „bald“ ist sehr ungewöhnlich in diesem Zusammenhang. Wenn diese Szene, wie viele Adventisten bis jetzt glauben, am Ende der Zeit der Plagen stattfinden würde, kann das Wort „bald“ nicht die Gefühle der Heiligen ausdrücken. Denn sie warten verzweifelt auf das Kommen ihres Herrn in den Wolken. „Bald“ drückt aus, dass ein Ereignis eintrifft

a) früher als erwartet oder
b), dass es in keiner Weise erwartet wurde.

Beide Umstände, bei denen die Benutzung des Wortes „bald“ angebracht wäre, sind zum Zeitpunkt des Endes der Zeit der Plagen nicht gegeben. Siehe hierzu folgendes Zitat von Ellen G. White:

Sie hoffen auf das Wort ihres Gebieters, um sie aus der Gefahr herauszureißen. Sie müssen jedoch noch ein wenig warten. Die Kinder Gottes müssen den Kelch trinken und mit der Taufe getauft werden. Gerade die für sie so quälende Verzögerung ist die beste Antwort auf ihre Bitten. Indem sie vertrauensvoll auf den Herrn warten, daß er wirke, kommen sie dahin, Glauben, Hoffnung und Geduld zu üben, die sie in ihrem religiösen Leben zu wenig geübt haben. {GK 631}

Das Wort „bald“ kann nicht im einem Zusammenhang verwendet werden, wo die Heiligen verzweifelt auf die Ankunft ihres Herrn am Ende der Plagenzeit warten.

2. Großer Kampf, S. 631: „Sie müssen jedoch noch ein wenig warten. Die Kinder Gottes müssen den Kelch trinken und mit der Taufe getauft werden. Gerade die für sie so quälende Verzögerung ist die beste Antwort auf ihre Bitten.“

In diesem letzten Zitat lesen wir etwas Erstaunliches: „die für sie so quälende Verzögerung“... Was ist eine Verzögerung? Das Wort Verzögerung wird verwendet, wenn ein Ereignis sich verspätet oder verschoben wurde. Aber dies ist nur dann möglich, wenn wir vorher ein festgesetztes Datum hatten, von dem wir dann sagen könnten, dass es sich verspätet oder verschoben wurde. Ellen G. White kann also hier nicht von einer Situation sprechen, die nach der Verkündigung des Tages und der Stunde am Ende der Plagenzeit liegt, weil dann der „ewige Bund“ bereits ausgeliefert wird und keine Verzögerung mehr auftreten kann.

Diese Verzögerung muss sich folglich auf eine versprochene Zeit beziehen, die vorher gegeben wurde. Die Heiligen erwarteten Jesus an einem festgesetzten Datum, sie hatten den Tag und die Stunde von Jesu Kommen bereits mitgeteilt bekommen. Aber dies verzögert sich noch einmal um eine hoffentlich kurze Zeit! Diese Verzögerung ist quälend für sie, weil sie Jesus früher erwartet hatten. Und dies kann sich nur auf die Botschaft von Tag und Stunde während der Ausschüttung des Heiligen Geistes in Vision 1, bevor die Verfolgung begann, beziehen: Die Orion-Botschaft.

3. Erste Vision:Als Gott die Zeit verkündete, goß er den Heiligen Geist auf uns aus, und unsere Angesichter begannen zu leuchten. Die Herrlichkeit Gottes spiegelte sich darauf, wie bei Mose, als er vom Berge Sinai herabkam.“ {Frühe Schriften 13.1}

Wenn wir nur diesen Abschnitt lesen, könnte dies sein:

a) der Spätregen, weil der Heilige Geist ausgeschüttet wird oder
b) die Verherrlichung der Heiligen am Ende der Plagenzeit, wenn Jesus bereits wiederkommt (wie die meisten Adventisten glauben).

In Vision 2 finden wir nirgends, dass der Heilige Geist noch einmal ausgeschüttet wird und wir wissen genau, dass wir in der Bibel nur den Früh- und den Spätregen haben. Es gibt keinerlei Hinweise in der Heiligen Schrift, dass wir denken dürften, dass der Heilige Geist dreimal ausgeschüttet wird.

Aber es gibt darüber hinaus noch mehr Hinweise, dass dieser Moment nicht der gleiche als in Vision 2 sein kann. Der Zeitpunkt der ersten Verkündigung von Tag und Stunde in der Abfolge der Ereignisse der letzten Tage wird ein wenig später im Text von Vision 1 genau definiert. Wenn wir Vision 1 satzweise bis zum Augenblick der Verkündigung von Tag und Stunde folgen, sehen wir, dass mit keinem Wort vorher eine Verfolgung erwähnt wird. Bis dahin finden wir nur eine Beschreibung des Weges zum Himmel, Ermahnungen, die Lehren zu halten und Jesus treu zu sein.

Die Antwort liegt in den folgenden Sätzen von Vision 1...

Die 144000 waren alle versiegelt und vollkommen vereinigt. An ihren Stirnen war geschrieben: Gott, neues Jerusalem, und ein herrlicher Stern an ihren Stirnen enthielt Jesu neuen Namen. Über unsern glücklichen, heiligen Zustand wurden die Gottlosen zornig. Sie wollten ungestüm und gewalttätig über uns herfallen und Hand an uns legen, um uns ins Gefängnis zu werfen; wenn wir aber unsere Hände im Namen des Herrn ausstreckten, fielen sie hilflos zu Boden.

Dies handelt zweifelsfrei von der Verfolgung der Heiligen. Bitte lies noch einmal und achte darauf, warum die Verfolgung kommt? Wegen des heiligen Zustands der Heiligen! Und aufgrund welcher Tatsache sind die Heiligen in diesem heiligen Zustand? Weil sie vorher den Tag und die Stunde und den Heiligen Geist (die Versiegelung) empfangen haben. Dies ist die umgekehrte Reihenfolge der Ereignisse als in Vision 2, denn dort lesen wir wie folgt:

Dies machte die Kirchen und die Namensadventisten wütend, weil sie die Sabbatwahrheit nicht widerlegen konnten. Zu dieser Zeit sahen alle Auserwählten Gottes klar, daß wir die Wahrheit hatten, und sie kamen heraus und erduldeten die Verfolgung mit uns. Ich sah Schwert, Hunger, Pestilenz und große Verwirrung im Lande. Die Gottlosen glaubten, daß wir das Gericht über sie gebracht hätten. Sie erhoben sich und hielten Rat, uns von der Erde zu vertilgen, weil sie dachten, daß dann das Übel aufhören würde. {Frühe Schriften 24.2}

In der Zeit der Trübsal flohen wir alle aus den Städten und Dörfern, wurden aber von den Gottlosen verfolgt, die mit dem Schwert in die Häuser der Heiligen eindrangen. Sie erhoben das Schwert, um uns zu töten, aber es zerbrach und fiel wie ein Strohhalm machtlos zu Boden. Wir riefen alle Tag und Nacht um Errettung, und das Rufen kam vor Gott. ... Und als Gott den Tag und die Stunde von Jesu Kommen verkündete und seinem Volk den ewigen Bund übergab, sprach er in kurzen Sätzen und hielt nach einem jeden inne, während die Worte über die Erde hinrollten. Das Israel Gottes stand mit emporgewandten Augen und lauschte den Worten, wie sie aus dem Munde Jahwes kamen und gleich dem lautesten Donner die Erde durchdrangen. Es war überaus feierlich. Am Schlusse jedes Satzes riefen die Heiligen: „Ehre! Halleluja!“ Ihre Angesichter waren erleuchtet von der Herrlichkeit Gottes, und sie glänzten gleich Moses Antlitz, als er vom Berge Sinai herabkam.

Hier kommt die Verfolgung eindeutig zuerst und dann erst die Verkündigung von Tag und Stunde. Das ist der einzige Moment, den die meisten Adventisten akzeptieren und ihn auf beide Visionen anwenden. Aber die Reihenfolge der Ereignisse und auch die kausalen Ursachen für die Ereignisse sind verschieden!

Die Verkündigung des Tages und der Stunde in Vision 1 bewirkt die Verfolgung. Und in Vision 2 beendet die Verkündigung des Tages und der Stunde die Verfolgung!

4. Lesen wir weiter in Vision 2: „Die Gottlosen konnten sie wegen des Glanzes nicht anschauen. Und als die nie endenden Segnungen über jene ausgesprochen wurden, die Gott durch das Halten des Sabbats geehrt hatten, entstand ein lautes Siegesgeschrei über das Tier und sein Bild. {Frühe Schriften 25.1} Dann fing das Jubeljahr an, in dem das Land ruhen sollte.“

Zuerst werden wir informiert, dass die Gottlosen wegen des Glanzes nicht einmal mehr fähig waren, die Heiligen anzuschauen. Wie sollten sie dann Hand an sie legen, wenn sie sie nicht einmal mehr ansehen konnten? Deshalb ist dies eindeutig am Ende der Verfolgung, weil auch der Siegesschrei (!) vernommen werden kann. Und in Vision 1 lesen wir nichts über einen Sieg nach der Verkündigung des Tages und der Stunde, sondern, dass die Verfolgung deshalb beginnt!

Wir haben in der ersten Vision gelesen:

Die 144000 waren alle versiegelt und vollkommen vereinigt. An ihren Stirnen war geschrieben: Gott, neues Jerusalem, und ein herrlicher Stern an ihren Stirnen enthielt Jesu neuen Namen. Über unsern glücklichen, heiligen Zustand wurden die Gottlosen zornig. Sie wollten ungestüm und gewalttätig über uns herfallen und Hand an uns legen, um uns ins Gefängnis zu werfen; wenn wir aber unsere Hände im Namen des Herrn ausstreckten, fielen sie hilflos zu Boden.

Lesen wir zum Vergleich Vision 2! Dort gibt es keine Verfolgung mehr nach der Verkündigung des Tages und der Stunde:

Ich sah den frommen Sklaven sich in Triumph und Sieg erheben und die Ketten abschütteln, die ihn so lange gefesselt hatten, während sein gottloser Herr nicht wußte, was er tun sollte, denn die Gottlosen konnten die Worte der Stimme Gottes nicht verstehen.

Bald erschien nun die große, weiße Wolke. Sie sah schöner aus als je zuvor; auf ihr saß der Menschensohn. Zuerst konnten wir Jesus auf der Wolke nicht sehen, aber als sie der Erde näher kam, sahen wir seine herrliche Gestalt. Diese Wolke, wenn sie zuerst erscheint, ist das Zeichen des Menschensohns am Himmel.

Wir müssen schon fair bleiben und zumindest wie der größte Teil unserer Gemeindeglieder letztlich zugeben, dass dies klare Beweise sind, dass wir es hier zumindest mit einem Widerspruch beider Visionen zu tun haben.

5. Nun liegt es an uns, das Problem des offensichtlichen Widerspruchs beider Visionen zu lösen!

Ich möchte zwei Lösungsmöglichkeiten vorlegen:

1. Möglichkeit: Ellen G. White ist damit als falscher Prophet überführt. Ich persönlich glaube dies nicht! Und die schreckliche Konsequenz aus dieser Möglichkeit wäre, dass alle adventistischen Glaubensgemeinschaften, die an den Geist der Weissagung glauben und wegen ihm existieren, letztendlich ihre prophetische Basis verlieren und aufhören würden zu bestehen. Wer diese Möglichkeit wählt, nur um bloß nicht die Möglichkeit 2 zu wählen, ist eindeutig kein Adventist mehr.

2. Möglichkeit: Der Tag und die Stunde werden zweimal verkündet. Das erste Mal als ein Versprechen bevor die Verfolgung beginnt mit der Ausgießung des Heiligen Geistes (so wie es in Vision 1 steht), um Gottes Volk mit der Hoffnung zu erfrischen, dass Jesus mit ihm ist und es wissen zu lassen, dass die Verfolgung nur kurze Zeit dauern wird. Und ein zweites Mal, wenn die Verfolgung beendet wird und der „ewige Bund“ übergeben und Gottes Volk verherrlicht wird.

Ich persönlich hoffe, dass die meisten Leser Möglichkeit 2 wählen und mit ihrem Studium der Orion-Uhr Gottes weitermachen werden. Er hat die Uhr dorthin platziert, um uns nicht nur eine Botschaft von Tag und Stunde zu geben, sondern um uns zur Reue zu führen, uns zu zeigen, wie Er Sünde sieht und welche Grundpfeiler des Glaubens wir in unseren Leben wiederaufrichten müssen, um bestehen zu können.

Deshalb ist die Orion-Botschaft NICHT ZEITFESTSETZEN. Sie ist die einzige Ausnahme aller falschen Zeit-Botschaften. Die Zeit wird nur zweimal in der abschließenden Geschichte der Menschheit gegeben: Einmal mit der Ausgießung des Spätregens mit einer Botschaft, die immer noch geglaubt werden muss, weil sie „nur“ eine geschriebene Botschaft ist, wenn sie auch in den Himmel mit dem Finger Gottes geschrieben wurde. Wer diese Botschaft glaubt und die Konsequenzen daraus zieht und das spirituelle Babylon seines Umfelds verlässt, gehört zu den 144.000. Und ein zweites und letztes Mal, wenn Jesus schon zurückkommt und die Plagen ein Ende finden. Jeder wird dann bei dieser letzten Verkündigung des Tages und der Stunde sicher sein, dass das Ende gekommen ist, denn die Verkündigung kommt dann aus dem Munde Jesu selbst.

Nachtrag

[17. September 2013]

Kürzlich habe ich von einer weiteren Person einen Brief erhalten, der die Orionbotschaft widerlegen wollte. Offensichtlich stürzte er sich auf diesen Artikel, weil er meinte, es wäre ein leichtes Spiel für ihn. Er glaubte, er könne ganz einfach eine Alternative zu den unter dem Punkt 5 angeführten Möglichkeiten aufzeigen und das wäre dann ausreichend, um die Orionbotschaft zu widerlegen. (Ganz zu schweigen davon, dass er die im Artikel vorgelegten Argumente komplett ignorierte).

Auch Gerhard Pfandl vom Biblical Research Institute der Generalkonferenz der Siebenten-Tags Adventisten ging das Problem ähnlich an, als er seine fadenscheinigen Antworten der Kirchenleitung präsentierte, ohne überhaupt jemals versucht zu haben, die Quelle zu kontaktieren. Ich weiß nicht, ob man sich mehr darüber wundern sollte, dass ein solcher „Gelehrter“ mit so etwas seine Reputation verspielt, oder dass die Menschen solche Beleidigungen ihrer Intelligenz überhaupt tolerieren!

Der erste grundlegende Fehler in jedem derartigen Ansatz liegt darin, dass die Person von vorne herein das Ziel hat, etwas zu widerlegen, was sie bereits zuvor aufgrund ihres eigenen menschlichen Verständnisses abgelehnt hat, anstatt etwas mit dem Vorsatz anzugehen, durch die Führung des Heiligen Geistes ein offenes Herz für eine erweiterte Offenbarung der Wahrheit zu haben.

Der von der Gegenseite wider diesen Artikel verwendete Beweis ist ein Brief Ellen G. Whites, worin sie sich auf ihre Vision bezüglich der Ankündigung von Tag und Stunde bezieht. Sie zitiert einen Teil der Vision aus dem Jahre 1847 und führt dann aus, dass sich die Vision aus dem Jahre 1844 „auf dieselbe Zeit“ bezieht. (Das Zitat ist in Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, Seite 79, Absatz 3 zu finden.)

Die jüngste von mir erwähnte Kritik betrachtet diese Aussage als einen „unwiderlegbaren Beweis“, der aber in Wirklichkeit keiner ist. Der im Satz verwendete Ausdruck „dieselbe Zeit“ [Englisch: the same time] könnte auf die Zeitperiode hindeuten (und ich sage, dass er dies auch tut), die diese Visionen beschreiben, und nicht nur auf einen speziellen Moment im Fluss der Zeit. Sie sagte nicht, dass die Ankündigungen von Tag und Stunde zu derselben Zeit stattfanden, sondern dass die Visionen dieselbe Zeitspanne abdecken. Deshalb stellt sich nach all dem der „unwiderlegbare Beweis“ als mehrdeutig heraus und beruht auf der Annahme, dass Ellen G. White etwas meinte, was sie aber tatsächlich nicht so ausdrückte.

Das größere Problem mit dem Argument ist jedoch, dass es den Beweis ignoriert, dass das Aufleuchten der Gesichter der Heiligen (und damit auch die Ankündigung von Tag und Stunde) zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfinden muss. Es wird angenommen, dass nur die Vereinigung der beiden Ereignisse zu einer Harmonie führt, ungeachtet der dagegenstehenden Beweise. Jedes Argument, dass die beiden Ereignisse nur ein und dasselbe sind, sollte gewissenhaft auch diese Punkte berücksichtigen.

Darüber hinaus schuldet sich ein aufrichtiger Student des Geistes der Weissagung selbst, das nachfolgende Zitat zu harmonisieren (es wird im nächsten Artikel behandelt). Es zeigt, dass die Zeit der Trübsal definitiv zwischen zwei eigenständigen Ereignissen des Aufleuchtens der Gesichter eingebettet ist, genau wie es dieser Artikel darlegt:

Christus wurde bei seiner Verklärung vom Vater verherrlicht. Wir hören Jesus sprechen: „Nun ist des Menschen Sohn verklärt, und Gott ist verklärt in ihm.“ Johannes 13,31. Auf diese Weise empfing er vor dem Verrat und vor seiner Kreuzigung neue Kraft für seine letzten Leiden. Während die Nachfolger Jesu der Zeit ihres letzten Kampfes, einer „Zeit der Angst in Jakob“, näher kommen, werden sie zu Christus emporwachsen und in hohem Maße seine Gesinnung teilen. Wenn die Verkündigung der dritten Engelsbotschaft zu immer eindringlicherem Rufen anschwillt und große Kraft und Herrlichkeit das abschließende Werk begleiten, wird auch das Volk Gottes an dieser Herrlichkeit teilhaben. Der Spätregen läßt sie wieder aufleben und Kraft gewinnen, damit sie die Zeit der Angst überstehen können. Auf ihren Gesichtern liegt ein Abglanz der Herrlichkeit, die den dritten Engel umgibt.

Ich schaute im Geist, daß Gott in der Zeit der Trübsal sein Volk auf wunderbare Weise bewahren wird. Gleichwie Jesus in Gethsemane im Ringen mit dem Tode sein Herz ausschüttete, so werden die Kinder Gottes Tag und Nacht ernstlich um Errettung schreien und kämpfen. Ein Erlaß wird sie vor die Wahl stellen, entweder den Ruhetag des vierten Gebotes aufzugeben und dafür den ersten Tag zu ehren oder getötet zu werden. Die Kinder Gottes aber unterwerfen sich nicht, indem sie eine päpstliche Einrichtung anerkennen und den Sabbat des Herrn mit Füßen treten, Satans Heerscharen und gottlose Menschen werden sie zwar umringen und über sie frohlocken, weil es den Anschein hat, als gäbe es für sie keinen Ausweg mehr, doch während der Schwelgerei und des scheinbaren Triumphes der Gottlosen erfüllt Krachen und Donnern die Erde. Der Himmel hüllt sich in Finsternis, nur erleuchtet von dem glänzenden Licht und der erhabenen Herrlichkeit, die aus dem Himmel hervorbricht, wenn Gott seine Stimme aus seiner heiligen Wohnstätte ertönen läßt.

Die Grundfesten der Erde beben; Gebäude schwanken und fallen mit furchtbarem Krachen in sich zusammen. Die See kocht wie das Wasser in einem Topf, und die ganze Erde befindet sich in heftiger Bewegung. Das Gefängnis der Gerechten hat sich gewendet und in feierlichem Flüsterton sagen diese zueinander: „Wir sind erlöst. Es ist Gottes Stimme.“ In ernster Ehrfurcht lauschen sie den Worten der Stimme. Auch die Gottlosen hören sie, aber sie verstehen die Worte der Stimme Gottes nicht. Sie fürchten sich und zittern, während die Heiligen jauchzen. Satan, seine Engel und die Gottlosen, die darüber frohlockten, daß das Volk Gottes sich in ihrer Gewalt befand, erleben nun, wie denen höchster Ruhm zuteil wird, die das heilige Gesetz Gottes in Ehren gehalten haben. Sie schauen die Angesichter der Gerechten, auf denen das Bild Jesu leuchtet. Alle, die so eiferten, um die Heiligen zu vernichten, können die Herrlichkeit nicht ertragen, die auf den Erlösten ruht. Wie Tote fallen sie zur Erde. Satan und die bösen Engel fliehen die Gegenwart der verklärten Heiligen, denn ihre Macht, sie zu quälen, ist für immer dahin.

(Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Band 1, Seiten 117, 118)

Das vorige Zitat zeigt, dass es eindeutig zwei separate Zeitpunkte gibt (einen am Beginn und einen am Ende der Zeit der Trübsal), zu denen die Gesichter der Heiligen aufleuchten. Man muss nur untersuchen, wie die Ereignisse in den beiden Visionen mit diesen zwei Zeitpunkten korrespondieren. Es gibt nicht viele Möglichkeiten und nur eine macht wirklich Sinn: Das erste Mal, wenn ihre Gesichter aufleuchten, bezieht sich auf die Vision von 1844 und das zweite Mal stehen die strahlenden Gesichter mit der Vision im Jahre 1847 in Verbindung.

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